Der Kurznachrichtendienst Twitter hat am Samstag das Konto des amtierenden US-Präsidenten Donald Trump dauerhaft gesperrt. Grund sei das "Risiko einer weiteren Anstiftung zur Gewalt", teilte Twitter mit. Auch das Konto von Trumps Wahlkampfteam wurde gesperrt. Die Aktie reagiert auf diesen Schritt negativ und notiert aktuell 6 Prozent im Minus.
Weltweit hat Twitter 340 Millionen Nutzer, davon sind 186 Millionen monetarisierbare täglich aktive Nutzer (mDAU). Nach der Sperrung des Twitter-Accounts von Donald Trump, dürften diejenigen Twitter-User den Kurznachrichtendienst verlassen, die nur wegen Trump bei Twitter angemeldet waren oder aus Protest das soziale Netzwerk nicht mehr nutzen wollen.
Millionen-Schaden erwartet
DER AKTIONÄR schätzt, dass dies auf knapp 10 bis 12 Millionen der insgesamt 88 Millionen Trump-Follower zutreffen könnte. Geht man nun davon aus, dass die Hälfte davon monetarisierbare Nutzer sind, dann dürfte Twitter an dieser Stelle Umsatzeinbußen von rund drei Prozent einfahren. Gemessen an den Umsatzschätzungen der Analysten für das Gesamtjahr 2021 wären dies Einbußen von 135 Millionen Dollar.
Auch wenn diese Zahl eher gering im Vergleich zu den Gesamterlösen ist, so dürfte viele Anleger diese drastische Maßnahme von Twitter skeptisch stimmen. Viele sehen darin einen Eingriff in die Meinungsfreiheit. Wenn Twitter konsequent bleibt, dann wird es in den nächsten Tagen und Monaten weitere prominente Accounts sperren. Das wiederum würde zu einem nachhaltigen wirtschaftlichen Schaden führen.
Aus oben erwähnten Gründen bleiben Anleger vorerst der Twitter-Aktie fern und warten die Q4-Zahlen und die Stellungnahme von CEO Dorsey zur Trump-Sperre ab.