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20.07.2021 Benjamin Heimlich

Sprachlern-App vor IPO: Duolingos Wachstum macht (fast) sprachlos

Der E-Learning-Sektor hat in der Corona-Krise massiv profitiert. Doulingo will das gute Umfeld nun für einen Börsengang an der Nasdaq nutzen und einen dreistelligen Millionenbetrag einsammeln. Die beeindruckenden Wachstumszahlen der amerikanischen Sprachlern-App haben allerdings einen Schönheitsfehler.

Duolingo will fünf Millionen Aktien zwischen 85 und 95 Dollar das Stück platzieren. Am oberen Ende der Preisspanne ergäbe sich ein Emissionsvolumen von 485 Millionen Dollar.

Inklusive Aktienoptionen und Restricted Stock Units käme das Unternehmen auf eine Bewertung von 4,4 Milliarden Dollar. Die letzte Finanzierungsrunde im November 2020 fand auf Basis einer 2,4 Milliarden Dollar-Bewertung statt.

Ein kräftiges Plus verzeichneten die Amerikaner auch bei den Umsätzen. Sie stiegen im Geschäftsjahr 2020 um 229 Prozent auf 162 Millionen Dollar. Im ersten Quartal 2021 schwächte sich das Wachstum etwas ab, blieb mit 197 Prozent auf 55 Millionen Dollar aber auf sehr hohem Niveau.

Kaum zulegen konnte Duolingo dagegen beim Anteil der zahlenden Nutzer: Nur vier Prozent der 40 Millionen monatlich aktiven User sind Abonnenten des Dienstes. Gleichzeitig steuern sie für 72 Prozent des Umsatzes bei.

Zum Vergleich: Der Berliner Konkurrent Babbel hatte bereits 2019 zehn Millionen Abonnenten und 150 Millionen Euro Umsatz ausgewiesen. Aktuellere Zahlen der Berliner, die ebenfalls ein Kandidat für einen Börsengang noch in diesem Jahr sind, liegen nicht vor.

Dass es Duolingo bislang kaum gelingt, den Anteil der Abonnenten zu steigern, beziehungsweise die Nicht-Zahler besser über Werbung zu monetarisiern, ist der Makel des Börsenkandidaten. DER AKTIONÄR bleibt beim IPO, das für den 27. Juli geplant ist, am Seitenrand.

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