Ein Mann setzt sich auf sein Peloton-Bike, tritt in die Pedalen – und ist wenige Minuten später tot. Die Szene aus der ersten Folge der neuen Staffel von „Sex and the City“ hat die Zuschauer geschockt, (Spoiler-Alarm!) handelt es sich bei dem Verstorbenen doch um Carries Ehemann Mr. Big. Hersteller Peloton gerät unter Druck.
Peloton reagierte umgehend. Am Samstag postete das US-Unternehmen eine Parodie auf die Sterbeszene auf Twitter. Zu sehen sind Mr. Big-Darsteller Chris Noth und Jess King, die Peloton-Trainerin, die in der HBO-Show dargestellt wurde. Sie liegen vor dem Kamin, nachdem er sich von dem Sturz offensichtlich erholt hat.
Sie fragt ihn, ob er noch einen weiteren Kurs auf dem Bike machen möchte. Antwort: „Ich fühle mich großartig. Sollen wir noch eine Runde drehen? Das Leben ist zu kurz, um es nicht zu tun."
Die Überschrift über dem Tweet lautet: „Er lebt.“
And just like that...he's alive. pic.twitter.com/bVX8uWypFZ
— Peloton (@onepeloton) December 12, 2021
Darüber hinaus wies Peloton-Expertin Suzanne Steinbaum auf den riskanten Lebensstil von Mr. Big hin. Er habe Cocktails, Zigarren und große Steaks geliebt, so die Kardiologin. „Außerdem hatte er bereits in Staffel 6 ein kardiales Ereignis.“
Die Börse reagierte mit Verkäufen auf die Szene – die Peloton-Aktie sackte am Freitag fünf Prozent ab. Erschwerend hinzu kam noch eine Abstufung von Credit Suisse.
Man könnte jetzt meinen, „Sex and the City“ sei doch nur Fiktion und es sei jedem klar, dass Spinning der Gesundheit eher zuträglich ist. Doch das Problem liegt derzeit tiefer. „Es ist zwar unwahrscheinlich, dass sich die Szene auf den Verkauf der Produkte auswirkt“, so die Analysten von BMO Capital. „Allerdings stellt sich die Frage, ob Peloton die Kontrolle über sein Storytelling verloren hat – und damit seine bislang größte Stärke.“
Peloton hat ein gutes Produkt, das in der heutigen Welt, in der alle so effizient wie möglich sein möchten, definitiv seine Daseinsberechtigung hat. Trotzdem ist das Sentiment einfach mies und dem Unternehmen ist bislang nicht viel eingefallen, es rasch zu verbessern. Allerdings ist die Aktie dermaßen überverkauft, dass es eigentlich bald zu einer Gegenbewegung kommen müsste. Beobachten!
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