DER AKTIONÄR hatte bereits berichtet, dass aufgrund einer neuen Kryptowährung namens Chia die Nachfrage nach Festplatten in China in die Höhe schoss. Jetzt scheint es am Aktienmarkt die ersten Auswirkungen zu geben – und die Aktien von Seagate und Western Digital kennen kein Halten mehr.
Schon mehrere Wochen zirkulieren Medienberichte, dass chinesische Miner aktuell reihenweise Festplatten aufkaufen, um sie zum Mining von Chia einzusetzen. Seit dem dritten Mai ist die neue Kryptowährung nun handelbar – und Entwickler Bram Cohen will mit ihr einiges ändern. Denn Chia soll eine grüne Alternative zu Bitcoin, Ethereum und Co bieten.
Daher setzt Chia auf Speicherplatz anstatt auf Rechenleistung zum Minen – das sogenannte „Proof of Space“-Konzept. Freien Speicherplatz gibt es dabei auf einer Vielzahl von Rechnern, Cohen spricht daher von einer „einfachen Kryptowährung für normale Leute“.
Wenn jedoch chinesische Miner massenhaft neue Festplatten kaufen, um ihre Chancen beim Mining von Chia zu erhöhen, dann läuft die grüne Idee wohl eher fehl. Die großen Hardware-Konzerne Seagate und Western Digital können sich dagegen freuen. In China ist der Markt für Festplatten beinahe leergefegt und mittlerweile Kaufen die Miner auch benachbarte südostasiatische Märkte leer. Das sollte den US-Konzernen in den nächsten Quartalen deutlich unter die Arme greifen.
An der Börse ging es jedenfalls schon einmal kräftig nach oben. Die Aktie von Western Digital legte am Freitag über acht Prozent zu und Seagate kletterte sogar rund 12,5 Prozent nach oben. Wer hier kurzfristig dem Trend folgen möchte, kann einsteigen und vom Momentum profitieren.