Die Anleger von Oracle haben am Mittwochabend gleich zwei Überraschungen zu verkraften. Zum einen geht der CEO – zum anderen wurden die Q1-Zahlen veröffentlicht. DER AKTIONÄR gibt einen Überblick:
Der Chef des SAP-Rivalen Oracle, Mark Hurd, hat überraschend eine Auszeit angekündigt. „Ich habe entschieden, dass ich Zeit brauche, um mich auf meine Gesundheit zu konzentrieren“, teilte Hurd am Mittwoch mit. Seine Aufgaben sollen zunächst von Oracle-Gründer und Tech-Vorstand Larry Ellison sowie Co-Konzernchef Safra Catz mit übernommen werden.
Anleger reagierten nervös auf den Weggang des CEO – die Oracle-Aktie fiel nachbörslich zunächst um über sechs Prozent. Doch dann kam die zweite Überraschung: Oracle veröffentlichte einen Tag früher als angedacht, die Zahlen zum ersten Quartal 2020 – und diese konnten die Anleger überzeugen.
Die Erwartungen der Analysten an das Q1 wurden von Oracle erreicht. Der Umsatz legte 0,2 Prozent auf 9,22 Milliarden Dollar zu – Analysten erwarteten 9,29 Milliarden Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie traf mit 0,81 Dollar exakt die Schätzung der Analysten. Damit setzt Oracle seinen Kurs der vergangenen Quartale fort.
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Das stabile Zahlenwerk dürfte den Aufwärtstrend der Aktie aufgrund des Weggangs von CEO Murd nicht weiter antreiben können. Der September lief gut für die Oracle-Aktie – knapp acht Prozent legte das US-Papier seit Monatsbeginn zu. Jetzt dürfte die Aktie erst einmal Luft holen. Die Oracle-Aktie erhält keine Kaufempfehlung.
DER AKTIONÄR setzt jedoch weiterhin auf den SAP. Den Walldorfern gelingt es schneller ihr Geschäft an die neuen Herausforderungen der Cloud anzupassen und hier rasante Zugewinne zu erzielen. Oracle wird hier durch eine Umstrukturierung von Marketing und Vertrieb noch massiv ausgebremst. SAP hat dagegen den Schalter schon umgelegt.
Mit Material von dpaADX.