Fünf Jahre war Funkstille - nun kommen sie mitten in der Krise auf den deutschen Markt zurück: Samsung-Notebooks. Angetrieben werden die drei angekündigten hochpreisigen Computer von Intel-Prozessoren der aktuellsten Generation. Mit diesen leistungsstarken Notebooks wollen die Südkoreaner den aktuellen Homeoffice-Boom nutzen. Der Aktie hilft das bisher vorerst nicht, der Kurs bewegt weiter seitwärts.
„Kaufentscheidungskriterien für Notebooks, aber auch der Markt selbst, haben sich in Deutschland stark verändert“, sagt Samsungs IT- und Mobile-Experte Mario Winter. Damit dürfte er die angezogene Nachfrage bei Notebooks im ersten Quartal meinen. Durch die verordneten Homeoffices mussten sowohl Unternehmen als auch Privathaushalte aufrüsten. Mit den drei Modellen, die ab Juni erhältlich sind, bringt sich Samsung also als Alternative für Business-Laptops ins Spiel.
Von der Nachfrage hat besonders der Chiphersteller Intel profitiert: In etwa sieben von zehn Notebooks sind Intel-Chips verbaut. Dementsprechend legte der Umsatz mit PC-Chips von Januar bis März um 14 Prozent 9,8 Milliarden Dollar zu. Allein das Geschäft mit Notebook-Prozessoren wuchs im Vergleich zum Vorjahresquartal um 22 Prozent. Genaue Umsatzzahlen nennt der Konzern dazu nicht.
Samsung hat sich 2014 wegen zu geringen Umsätzen aus dem deutschen Notebook-Markt verabschiedet. Nun kommt der Konzern mit drei High-End-Geräten im oberen Preissegment – zwischen 1129 Euro und 2099 Euro – zurück und macht damit Apples "MacBooks" und Microsofts "Surface-Books" Konkurrenz. In dieselbe Liga aufsteigen werden die Koreaner damit aber noch nicht. Die Aktie von Samsung testet seit Monaten die 50-Tage-Linie und hat sie auch schon öfter gerissen, während die Papiere von Apple und Microsoft nahe ihrer Höchststände vor der Krise notieren. Wegen dieser Volatilität und allgemeinen Kursschwäche ist die Samsung-Aktie für den AKTIONÄR kein Kauf.