Salesforce hat am Donnerstagabend starke Zahlen geliefert, die Analysten und Anleger überzeugen konnten. Der Ausblick auf das Gesamtjahr wird jedoch den Erwartungen nicht gerecht. In einem schweren Umfeld für Tech-Werte reicht dies aus, um die Salesforce-Aktie nachbörslich knapp fünf Prozent fallen zu lassen.
Im abgelaufenen Quartal legte der Umsatz von Salesforce um 20 Prozent auf 5,82 Milliarden Dollar zu. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 1,04 Dollar. Die Markterwartungen hatten jeweils tiefer gelegen: Analysten rechneten mit einem Umsatz von 5,68 Milliarden Dollar bei Gewinnen je Aktie von 0,75 Dollar.
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Jahresausblick schwächelt etwas
Der SAP-Rivale schaut dank offenbar wieder anziehenden Kundeninteresses optimistisch in die Zukunft. Im laufenden Quartal dürfte der Umsatz bei 5,88 Milliarden Dollar liegen. Experten hatten nur mit 5,72 Milliarden Dollar gerechnet. Beim Gewinn je Aktie erwartet Salesforce 88 bis 89 Cent. Analysten hatten hier bisher 76 Cent auf dem Zettel stehen.
Für das gesamte Geschäftsjahr erwartet das Management 25,65 bis 25,75 Milliarden Dollar bei Gewinnen je Aktie von 3,39 bis 3,41 Dollar. Das sind starke Umsätze, aber etwas leichtere Gewinne als erwartet. „Wir erwarten aufgrund unserer M&A-Aktivitäten einen Gegenwind von 63 Cent auf die Gewinne je Akte“, hieß es seitens der Salesforce Finanzchefin Amy Weaver.
Anfang Dezember hatte Salesforce die Übernahme des Bürokommunikationsdienstes Slack für über 27 Milliarden Dollar angekündigt. Die Geschäftsführung erwartet, dass der Deal bis Ende des kommenden Quartals (per Ende Juli) abgeschlossen werden kann.
Anleger überzeugten die Zahlen und der Optimismus des Unternehmens offenbar nicht. Die leicht schwächere Jahresprognose aufgrund der Gewinneinbußen durch die Slack-Übernahme reichten aus, um den Aktienkurs von Salesforce im nachbörslichen Handel um knapp vier Prozent fallen zu lassen. Allerdings weht derzeit an der Börse wegen der Angst vor steigenden Zinsen für Tech-Werte auch ein etwas rauerer Wind für Salesforce und Co. DER AKTIONÄR rät: Abwarten und Gewinne vorerst laufen lassen.
Mit Material von dpaAFX.