Die Aktie des Cloud-Giganten Salesforce begab sich nach dem Zukauf der Bürokommunikationssoftware Slack in eine längere Konsolidierungsphase. Die Investoren störten sich insbesondere am hohen Preis von knapp 28 Milliarden Dollar, den die Kalifornier für Slack bezahlt haben. Doch nun scheinen die Bullen wieder das Ruder übernommen zu haben.
Mittlerweile notiert der Titel knapp 23 Prozent über seinem Jahrestief und über allen wichtigen gleitenden Durchschnitten. Zudem hat sich im Chart eine W-Formation gebildet, was unter Charttechnikern als bullishes Zeichen gilt.
Gelingt es nun den Bullen den Widerstand bei rund 250 Dollar zu überwinden, dann dürfte einer weiteren Erholungsrallye nichts mehr im Wege stehen. Auch das bisherige Rekordhoch bei 284,50 Dollar rückt nun in greifbare Nähe und befindet sich nur knapp zehn Prozent über dem aktuellen Kursniveau.
Die dynamische Erholung der Aktie dürfte mit der starken fundamentalen Verfassung des Unternehmens zusammenhängen. Der Softwareanbieter überzeugte zuletzt mit seinem Quartalsbericht und erzielte im Q1 ein Erlöswachstum von 23 Prozent. Zudem hat der US-Konzern sowohl seine Umsatz- als auch seine Gewinnprognose angehoben.
Und das Management hatte nach den Zahlen nicht mal die geringsten Zweifel daran, dass die Slack-Übernahme richtig war. CEO Benioff sprach davon, dass er jeden Cloud-Dienst von Salesforce künftig gemäß dem Prinzip "Slack-first" gestalten möchte. Auch der Chief Revenue Officer Gavin Patterson fand im Gespräch mit dem AKTIONÄR nur lobende Worte für den Slack-Deal: "Ich glaube, dass wir in Zukunft über den Preis nicht noch mal reden werden. Denn so eine Akquisition kann das gesamte Geschäft verändern. Wenn ich mit unseren Kunden spreche und ihnen erzähle, wie wir Slack als Best-Practice-Tool im Bereich der Zusammenarbeit in unsere Cloud-Umgebung integrieren wollen, dann brauche ich nicht viel Überzeugungsarbeit zu leisten."
Das charttechnische Bild für Salesforce hat sich wieder deutlich aufgehellt. Die Bullen stehen kurz davor, den Break über die 250-Dollar-Marke zu schaffen. Und fundamental gibt sich Salesforce nach wie vor keine Blöße. Anleger bleiben investiert.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte:
Der Autor Emil Jusifov hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Salesforce.