Der Streaming-Anbieter Roku präsentierte gestern nachbörslich seine Zahlen zum abgelaufenen ersten Quartal 2020. Die Zahlen fielen gemischt aus. Die Aktie verliert im vorbörslichen Handel knapp acht Prozent. Offensichtlich nehmen einige Anleger nach einer fulminanten Rallye ihre Gewinne mit.
Insgesamt konnte Roku einen Umsatzanstieg von 55 Prozent auf 321 Millionen Dollar vermelden (Analystenkonsens: 308 Millionen Dollar). Der Verlust je Aktie betrug 0,40 Dollar, was sich mit den Analystenerwartungen deckt.
Die Zahl der aktiven Nutzer-Accounts stieg deutlich um 37 Prozent auf 39,8 Millionen. Die Streaming-Zeit wuchs um 49 Prozent auf 1,6 Milliarden Stunden.
Trotz des starken Nutzeranstiegs leidet laut Unternehmensangaben das Werbegeschäft von Roku unter den Auswirkungen von Covid-19. Man habe eine Zunahme von Stornierungen oder verzögerten Starts von Video-Werbekampagnen bei Unternehmen, welche unter der Stay-at-Home-Anordnung besonders leiden, festgestellt, wie etwa Reiseanbieter, Schnellrestaurants oder Theater. Das Unternehmen erwartet dennoch ein Wachstum in seinem Werbegeschäft, wenn auch von einer Verlangsamung auszugehen sei.
Hier geht es zum Quartalsbericht von Roku
Trotz des jüngsten Rücksetzers hat die Roku-Aktie seit ihrem Crash-Tief im März bereits über 100 Prozent zugelegt. Das Papier wird aktuell mit einem 2021er-KUV von 8,5 bewertet. Damit könnte viel an Zukunftsfantasie bereits im aktuellen Kurs eingepreist sein. Zudem fehlt dem Unternehmen ein richtiger Burggraben, um gegen die übermächtig erscheinenden Wettbewerber wie Google, Amazon oder Apple zu bestehen. Langfristig orientierte Anleger sollten der Aktie weiterhin fernbleiben.
Der Autor Emil Jusifov hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Roku.