Die weitere Erhöhung der Leitzinsen und die immer höhere Wahrscheinlichkeit einer Rezession macht vielen Aktien zu schaffen. Die Analysten von Goldman Sachs haben daher gegenüber einigen Sektoren, wie beispielsweise der Halbleiterindustrie, eine klar negative Haltung eingenommen – aber es gibt auch potenzielle Outperformer.
Die Analysten von Goldman Sachs gehen davon aus, dass die Fed ihre Zinsen noch weiter erhöht und die Märkte auch die künftigen Erhöhungen noch nicht eingepreist haben. In einer Studie raten die Experten ihren Kunden daher, weiterhin defensiv aufgestellt zu bleiben. Anbei gab es dann diese hilfreiche Grafik:
„Wir haben ausgehend von 1974 jeden Monat, in dem der ISM Manufacturing Index fiel, die mittlere Outperformance der einzelnen Sektoren gegenüber dem S&P 500 analysiert“, so der betreuende Analyst David Kostin. „Zudem wurde die Überschussrendite jedes Sektors analysiert, um herauszufinden, welcher Sektor unter Berücksichtigung der Breakeven-Inflationsrate am sensibelsten auf reale Veränderungen der Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen reagiert.“
Aufgrund dieser Analyse empfiehlt Goldman beispielsweise eine Übergewichtung von Healthcare-Aktien, Basiskonsumgütern oder Telekom-Papieren. Neutral sehen die Experten hingegen Finanzwerte oder Immobilien. Die Papiere von Versorgern sind zwar grundsätzlich defensiv und zählten in der Vergangenheit zu den Outperformern, die Aktien haben allerdings laut Goldman mit einer zu hohen Bewertung zu kämpfen.
Mit „Underweight“ führt Goldman aktuell Halbleiter und Technology-Hardware. „Das makroökonomische Umfeld scheint für diese Gruppen schlichtweg zu schwierig“, so Kostin. Zudem sei Hardware im historischen Vergleich teuer, während die gedrückte Nachfrage und die Exportbeschränkungen zusätzlichen Gegenwind für die Halbleiter bedeuten würden.
Ebenfalls auf die Bremse drückt der Experte bei Aktien aus den Bereichen Medien und Automotive. „Autos und Medien bergen auch ein erhöhtes Konzentrationsrisiko“, schreibt Kostin. „Denn der größte Titel des jeweiligen Segments macht 81 Prozent (Tesla) beziehungsweise 53 Prozent (Google) der Marktkapitalisierung aus.“