Nach wochenlanger Flaute kommt etwas Bewegung in den IPO-Markt. Das Software-Unternehmen Republic Power hat seine Unterlagen für einen Börsengang an der Nasdaq bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht. Während das Unternehmen aus Singapur in einigen Punkten positiv überrascht, führen andere zu Stirnrunzeln.
Republic Power bietet nach eigenen Angaben Dienstleistungen wie die Entwicklung kundenspezifischer Software, Technologielösungen, Beratung und technischen Support sowie Peripheriegeräte an. Zu den Kunden in Singapur und Indonesien gehören laut den bei der SEC eingereichten Unterlagen sowohl Unternehmen wie auch Behörden.
Zuletzt war die Unternehmensentwicklung von Republic Power jedoch rückläufig. Die umgesetzten 915.000 Dollar in den sechs Monaten bis Dezember 2021 entsprechen einem Minus zum Vorjahreszeitraum von 27 Prozent. Für das Geschäftsjahr 2020/2021, das am 31. Juni 2021 endete, hatte das Unternehmen noch 6,5 Millionen Dollar Umsatz ausgewiesen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete das ein Wachstum von fast 45 Prozent.
Anders als ein Großteil der jungen Software-Unternehmen, die in den letzten zwei Jahren an die Börse gekommen ist, arbeitete Republic Power in den im Wertpapierprospekt ausgewiesenen Zeiträumen profitabel. Für das Halbjahr bis zum 31. Dezember 2021 steht ein Nettogewinn von 128.000 Dollar zu Buche, das Geschäftsjahr 2020/2021 schloss das Unternehmen mit einem Überschuss von 1,6 Millionen Dollar ab.
Der globale Markt für kundenspezifische Software-Entwicklung soll laut einer Untersuchung von Maximize Market Research bis 2027 rund 35 Milliarden Dollar schwer werden. Das entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 8,2 Prozent in den nächsten fünf Jahren.
Von Vorteil dürfte der regionale Fokus von Rebulic Power sein. Während in den meisten westlichen Ländern Rezessionssorgen die Investitionsbereitschaft von Unternehmen hemmt, sieht eine Bloomberg-Studie das Risiko für eine Rezession in Indonesien bei gerade einmal drei Prozent. Für Singapur erwartet eine andere Bloomberg-Untersuchung sogar ein Wachstum von 3,8 Prozent in diesem Jahr.
Die rückläufigen Umsätze und die veralteten Geschäftszahlen trüben den sonst positiven Eindruck von Republic Powers. Darüber hinaus stehen wichtige Informationen zum Börsengang wie die Preisspanne und die Zahl der ausgegebenen Aktien noch aus. DER AKTIONÄR behält die weitere Entwicklung des IPO-Kandidaten im Blick und wird eine Bewertung abgeben, sobald das Unternehmen ausreichend Daten vorgelegt hat.