Manz befindet sich auf Turnaround-Kurs. Der Newsflow ist positiv. Zuletzt hat der Anlagenbauer einen neuen Großauftrag in Aussicht gestellt. Die Aktie hat sich von ihren Corona-Tiefs deutlich lösen können und steht vor einem frischen Kaufsignal. Analysten sehen weiteres Kurspotenzial.
Manz bietet als Hightech-Maschinenbauunternehmen Herstellern und deren Zulieferern innovative Produktionslösungen in den Bereichen Photovoltaik, Elektronik und Lithium-Ionen-Batterietechnik.
Neben der schlüsselfertigen Produktionslinie CIGSfab im Segment Solar legt das Unternehmen in den Segmenten Electronics und Energy Storage besonderes Augenmerk auf die Automobilindustrie. Anlagen zur Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien – von der Zelle bis zum fertigen Pack – und automatisierte Montagelinien für Zellkontaktiersysteme wird die Branche bei der Transformation vom klassischen zum elektrischen Antriebsstrang unterstützt. Zellkontaktiersysteme sind ein zentraler Bestandteil des E-Antriebstrangs von Elektroautos und Plug-in-Hybriden: Sie verbinden einzelne Batteriezellen zu Batteriemodulen.
Neue Aufträge
Passend dazu hat Manz heute von InoBat Auto, einem slowakischen Forschungs- und Produktionsunternehmen für Batterien, einen Auftrag mit einem Gesamtvolumen von mehr als 20 Millionen Euro erhalten. Die Bestellung umfasst integrierte Produktionsanlagen zum Aufbau einer Pilotproduktionslinie für gestapelte Li-Ion Pouch-Zellen für Elektrofahrzeuge. Damit setzt Manz die positive Geschäftsentwicklung im Segment Energy Storage im Geschäftsjahr 2020 fort.
Vor Kurzem wurde bereits eine Absichtserklärung für die Lieferung einer Produktionslinie zur automatisieren Montage von Zellkontaktiersystemen unterzeichnet. Auftraggeber wäre der Automobilzulieferer TE Connectivity. „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir TE Connectivity in den letzten zwei Jahren von unserer Leistungsfähigkeit überzeugen konnten und wir die gute Zusammenarbeit in künftigen Projekten fortsetzen können. Die Dynamik in der Elektromobilität nimmt nun zunehmend Fahrt auf und birgt für uns in den Segmenten Electronics und Energy Storage enormes Wachstumspotenzial”, sagt Vorstand Martin Drasch.
Das Auftragsvolumen liegt dem Vernehmen nach im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Wird der Auftrag wie geplant im Q4 final erteilt, dürfte dieser zu einem Großteil im kommenden Jahr umsatz- und ertragswirksam werden.
Auf Turnaround-Kurs
Im laufenden Jahr ist die Gesellschaft auf Turnaround-Kurs. Unterm Strich wurde im ersten Halbjahr ein Gewinn von 2,3 Millionen Euro (0,30 Euro je Aktie) ausgewiesen nach einem Verlust von 5,5 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2019. Auf EBITDA-Basis hat sich der operative Halbjahresgewinn auf 12,1 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Vor Zinsen und Steuern steigt das Ergebnis um mehr als neun Millionen Euro auf von 5,7 Millionen Euro.
Die Umsätze gingen dagegen von 132,8 Millionen auf 124,3 Millionen Euro zurück. Das Minus beim Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit wurde von 36 Millionen auf 16 Millionen Euro abgebaut. Der Auftragsbestand liegt mit 168 Millionen Euro um zehn Millionen Euro über dem Vorjahreswert.
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Für den weiteren Geschäftsverlauf zeigte sich der Vorstand bei der Vorlage der Zahlen im August - trotz der herausfordernden Zeiten - vorsichtig optimistisch. Die Prognose für 2020 wurde bestätigt. Manz erwartet einen geringen bis moderat ausfallenden Umsatzanstieg gegenüber 2019. Bei der EBITDA-Gewinnspanne wird eine Zahl im mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt, während die EBIT-Gewinnspanne einen niedrigen einstelligen Prozentwert erreichen soll.
Analysten prognostizieren bei einem Umsatz in Höhe von 278 Millionen Euro (Vorjahr: 264,4 Millionen Euro) ein EBIT in Höhe von 7,7 Millionen Euro (Vorjahr: minus 7,6 Millionen Euro). Unter dem Strich könnte am Ende ein Gewinn je Aktie in Höhe von 0,54 Euro (Vorjahr: minus 1,42 Euro) stehen.
Die Analysten von Mainfirst sehen die Aktie erst bei 26 Euro fair bewertet. Gelingt der Aktie der Sprung über den horizontalen Widerstand bei 24 Euro, wäre der Weg aus charttechnischer Sicht in Richtung des Hochs aus dem April 2019 bei 28,35 Euro geebnet. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot auf dieses Szenario.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.