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ProSiebenSat.1: Diese Tochter könnte die Wende bringen

ProSiebenSat.1: Diese Tochter könnte die Wende bringen
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20.01.2020 ‧ Thobias Quaß

Nachdem Citi eine Kaufempfehlung für die Aktie von ProSiebenSat.1 ausgesprochen hat, steigt der Kurs in die oberen Ränge des MDAX. Aktuell notiert das Papier um die 13,30 Euro. Damit ist es im Peergroup-Vergleich immer noch klar unterbewertet. Das neue Kursziel von Citi lautet 15,50 Euro. Könnte nun das längerfristige Durchbrechen der 200-Tage-Linie gelingen?

Vorstandschef Max Conze will aus dem Fernsehsender ein Digitalunternehmen machen. Dieser Wandel trägt bereits jetzt Früchte: Das Tochterunternehmen Nucom, in dem der Konzern seine Digitalbeteiligungen bündelt, wächst rasant. Im Geschäftsjahr 2019 (die Ergebnisse werden am 5. März vorgestellt) soll Nucom mit seinen Onlinenageboten wie etwa dem Vergleichsportal Verivox, dem Erotikhändler Amorelie und dem YouTube-Netzwerk Studio 71 bereits über eine Milliarde Euro zum erwarteten Konzernumsatz von über vier Milliarden Euro beisteuern.

Insgesamt soll das Portfolio weiter diversifiziert werden, denn das klassische TV-Geschäft mache nur noch 44 Prozent der Erlöse aus. Zwar wachsen die Online-Dienstleister durch Synergien in Form von klassischer TV-Werbung noch stark. Allerdings stieg im Februar 2019 US-Finanzinvestor General Atlantic mit 300 Millionen Euro für 25,1 Prozent der Anteile ein. Später, im Oktober, wurde eine Partnerschaft der eigenen Singlebörse Parship mit dem amerikanischen Konkurrenten Eharmony besiegelt. Weiteres Kapital und internationale Verbindungen schreiben also die Wachstumsstory fort.

ProSiebenSat.1 Media (WKN: PSM777)

Insgesamt hält Nucom Beteiligungen an zehn digitalen Start-ups, von denen neun profitabel sind. Diese sollen im Geschäftsjahr 2019 ein EBITDA von rund 120 Millionen Euro bei mehr als 800 Millionen Euro Umsatz erwirtschaften. Allein der ebenfalls zugehörige Kosmetikversand Flaconi verdoppele seine Umsätze seit 2014.

Dabei wird die Nucom derzeit nur mit rund 300 Millionen Euro bewertet. Würde man alle Beteiligung einzeln gewichten, so die Begründung der Citi-Analysten, sei das Unternehmen um die drei Milliarden Euro wert. Das käme an den Börsenwert der gesamten ProSieben-Gruppe heran.

Die ProSiebenSat1-Aktie entwickelt sich fundamental zu einem Comeback-Kandidaten: Die digitale Diversifizierung des Portfolios sowie der Plan, die Fremdverschuldung von derzeit 2,6 auf 1,5 Prozent zu reduzieren sind gezielte Maßnahmen. Wird der 200-Tage-Widerstand bei 13,50 Euro geknackt, hätte ProSiebenSat.1 kurzfristig Luft bis zum September-Hoch bei 14,40 Euro. Sollte auch dieses Break gelingen, könnte es schnell bis zum Mai-Hoch im Bereich 16 Euro gehen.

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: ProSiebenSat.1.

Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR. 

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