Mit einem Minus von rund 18 Prozent seit Jahresanfang hat die Aktie von Paypal die hohen Erwartungen der Anleger bitter enttäuscht. Auch zu Beginn des neuen Jahres rechnet Wedbush-Analyst Moshe Katri zunächst mit anhaltendem Gegenwind, doch grundsätzlich bleibt er zuversichtlich.
Zum Start ins Kalenderjahr 2022 rechnet der Analyst damit, dass die Pandemie-bedingten Einschränkungen bei Konsumausgaben und Reisen die Stimmung und das operative Geschäft zunächst weiter beeinträchtigen werden. Er verweist dabei auf schwächere Umsätze an Black Friday und Cyber Monday, enttäuschende Einzelhandelsdaten und die steigende Inflation, die für Verunsicherung unter den Verbrauchern sorge. All das werde im Dezember-Quartal einen 5- bis 10-prozentigen Umsatz- und Gewinnrückgang im Einzelhandel zur Folge haben, so Katri.
Speziell für Unternehmen aus der Payment-Branche könne das kurzfristig weiteren Gegenwind bedeuten. Für Paypal werde die Lage „wohl erst schlimmer“, bevor sie sich bessert, heißt es in der Wedbush-Studie. Mit Blick auf den Q4-Umsatz erwartet die Investmentfirma im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Anstieg um 12,3 Prozent – nach mehr als 30 Prozent YoY-Wachstum im ersten Jahresviertel.
Paypal wächst, aber langsamer
Trotz des Dämpfers zum Jahresende rechnet Analyst Katri für das Gesamtjahr 2021 mit einem Umsatz- und Ergebnisplus von jeweils etwa 18 Prozent. Für 2022 prognostiziert er rund 15 Prozent höhere Erlöse und ein Ergebniswachstum von zehn Prozent.
Mit anderen Worten: Paypal wird zwar weiterwachsen, aber nicht mehr so rasant wie Ende 2020/Anfang 2021, als die Pandemie und das veränderte Einkaufsverhalten der Kunden Quartal um Quartal für Rekordzuwächse sorgten.
Das spiegelt sich auch im Anlagevotum des Analysten wider, der vor Weihnachten zwar das „Overweight“-Rating für die Paypal-Aktie bestätigt, das Kursziel aber von 240 auf 220 Dollar gesenkt hat. Er signalisiert damit gute 15 Prozent Aufwärtspotenzial. Das 12-Monats-Konsensziel der von Bloomberg befragten Experten liegt mit 272,64 Dollar noch deutlich höher.
Auch DER AKTIONÄR sieht nach dem heftigen Rücksetzer vom Allzeithoch gute Chancen für einen Rebound der Paypal-Aktie und hat sie als einen der Favoriten für das neue Jahr auserkoren. Mutige Anleger können mit diesem Trading-Tipp auch gehebelt auf ein Comeback spekulieren.