Fortschritte bei einem US-Gesetz, das heimische Halbleiterfirmen Subventionen und niedrigere Steuern verspricht, hat die Chip-Aktien nur kurz unterstützen können. Seit Freitag dominieren wieder die Sorgen – und auch am Montag geht es für wieder bergab, insbesondere für die Aktien von Nvidia.
Die Aktie von Nivida verlor zuletzt rund 2,2 Prozent auf 169,43 Dollar und gehörte damit am Montag zu den großen Verlierern im Nasdaq 100. Es ist der zweite Verlusttag in Folge, nachdem das Chip-Papier bereits am Freitag rund vier Prozent verloren hatte.
Entscheidend für die Kursverluste ist das sich wieder verschlechterte Sentiment gegenüber Halbleiteraktien, das sich insbesondere durch eine Studie von Morgan Stanley vom Freitag eingetrübt hat. Dabei ging es nicht einmal um die Aktie von Nvidia, sondern um Micron.
Doch die Analysten schrieben etwas, das auch für Nvidia Bedeutung hat. Denn sie sehen über den gesamten Halbleitermarkt hinweg eine materielle Schwäche, die auch die Hyperscaler betrifft. Es geht damit auch um Azure, AWS oder die Google Cloud und damit um die wichtigen Datacenter-Kunden von Nvidia.
„Wir haben den Eindruck, dass es hier weniger um die Nachfrage als vielmehr um die Lagerbestände geht,“ hieß es in der Studie von Freitag. Dabei dürften die Auslieferungen laut den Wall-Street-Experten in diesem und im nächsten Quartal deutlich unter der Produktion liegen werden.
Getoppt wurden diese negativen Töne dann am Montag durch Barclays, welche die Aktien von Lam Research von „Overweight“ auf „Equal Weight“ herunterstuften. „Wir glauben nicht an den jüngsten Aufschwung bei den Halbleiteraktien und sind der Meinung, dass der Sektor noch immer vor einem erheblichen Rücksetzer steht, der eher in Richtung Technologieblase als Finanzkrise geht“, schreiben die Experten in ihrer Studie.
Die Aktie von Nvidia bleibt damit unter Druck, auch wenn charttechnisch die Bodenbildung oberhalb der 150-Dollar-Marke noch immer weiterlaufen kann. Anleger blicken in Richtung der nächsten Zahlenveröffentlichung am 24. August und halten sich aufgrund des schlechten Sentiments gegenüber dem Halbleitersektor mit Investitionen in Nvidia zurück. Abwarten!
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.