Nach einem weniger erfreulichen Jahr 2022 hat der US-Gigant Nvidia - wie die meisten Chip-Unternehmen - eine deutliche Trendwende vollzogen und die an der Börse erlittenen Verluste wieder wettgemacht. Die Aktien von Nvidia sind seit Jahresbeginn um rund 62 Prozent gestiegen, nachdem sie vergangenes Jahr um rund 50 Prozent gefallen waren.
Das Unternehmen meldete am Mittwoch einen etwas höheren Umsatz und Nettogewinn als von der Wall Street erwartet, obwohl beide Kategorien im Jahresvergleich rückläufig waren. Dies ließ die Aktie im erweiterten Handel um rund acht Prozent ansteigen. Das Rechenzentrumsgeschäft von Nvidia, das Chips für künstliche Intelligenz (KI) entwickelt, wuchs weiter, wobei der CEO sagte, dass die Technologie an einem Wendepunkt stehe.
In letzter Zeit wurde viel über künstliche Intelligenz gesprochen - und darüber, was sie für Unternehmen wie Nvidia bedeuten könnte. Das Unternehmen beherrscht etwa 80 Prozent des Marktes für Grafikprozessoren (GPUs), die zur Beschleunigung von KI-Prozessen eingesetzt werden.
Die meisten Analysten sind optimistisch, dass Nvidia in der Lage sein wird, vom KI-Trend zu profitieren. Morgan Stanley hob in einer Mitteilung vom Dienstag sein Kursziel für Nvidia von 175 auf 246 US-Dollar an. In der Hausse-Position liegt das Kursziel bei 348 Dollar, obwohl die Bank die Aktie mit "gleichgewichten" einstuft.
„Die wichtigste Entwicklung ist der Enthusiasmus, den Chat GPT sowohl bei den Anlegern als auch in den Chefetagen ausgelöst hat, die sich auf das konzentrieren, was wahrscheinlich ein Wettrüsten darum wird, wer das beste Modell hat"“ schreiben die Analysten der Bank.
Die Experten der Schweizer Bank UBS hob in einer Analyse vom Montag ebenfalls ihr Kursziel für Nvidia von 200 Dollar auf Dollar270 an. Die Bank sagte, sie sei „sehr optimistisch, was die längerfristige generative KI-Chance angeht“, sieht aber Risiken für Nvidias Rechenzentrumsgeschäft.
„Unabhängig von der kurzfristigen Entwicklung erwarten wir eine sehr optimistische Haltung des Managements in Bezug auf die Auswirkungen, die generative KI und Modelle wie ChatGPT und Bard AI von Google auf den Gesamtmarkt von NVDA und die breitere Computerlandschaft haben werden, was das Interesse an der Aktie hoch halten sollte, selbst wenn die kurzfristige Prognose etwas schwach ausfällt“, so die UBS-Analysten.
BMO Capital Markets wies in einer Notiz vom 21. Februar ebenfalls auf das „zunehmend schwächere Umfeld“ für das Rechenzentrumsgeschäft des Unternehmens in naher Zukunft hin. Für die fernere Zukunft zeigte man sich jedoch deutlich optimistischer. "Über die nahe Zukunft hinaus sehen wir eine potenziell bedeutsame Multi-Milliarden-Dollar-Chance für das Unternehmen im Bereich der generativen KI", schrieben die BMO-Analysten und fügten hinzu, dass sie bis 2024 einen "starken Aufschwung" für das Rechenzentrumsgeschäft erwarten. Sie hoben auch das Kursziel für Nvidia von 210 auf 240 US-Dollar an.
Insgesamt rät eine überwältigende Mehrheit von 38 der 52 Analysten, die die Aktie regelmäßig beobachten, nach wie vor zum Kauf. Zwölf würden nun dabeibleiben und leidglich zwei Experten würden sich von der Aktie trennen.
Nvidia zeigt sich nach den Zahlen stark. Das nächste Ziel bei 289,46 Dollar sollte schon bald erreicht werden. DER AKTIONÄR bleibt bullish.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.