Nur kurz tickte die Aktie von Nvidia nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen nach unten, dann ging es im nachbörslichen Handel rund 1,8 Prozent rauf. Kein Wunder, denn der Chip-Konzern hatte am Mittwoch schon wieder besser als erwartete Zahlen geliefert und mit einem starken Ausblick überzeugt – nur ein kleines Detail enttäuschte.
Nvidia hat im zweiten Quartal (bis 1. August) seinen Umsatz um 68 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 6,51 Milliarden Dollar gesteigert und damit die Erwartungen der Analysten von 6,33 Milliarden Dollar übertroffen. Auch der Gewinn je Aktie von 1,04 Dollar (plus 89 Prozent) lag über den Schätzungen von 1,01 Dollar.
Segmente im Check
Das Gaming-Segment war dabei erneut das große Zugpferd. Die Umsätze kletterten hier um 85 Prozent auf 3,06 Milliarden Dollar und haben die Analystenschätzung von 2,96 Milliarden Dollar klar übertroffen.
Damit profitiert Nvidia unverändert von der hohen Nachfrage am Grafikkartenmarkt – auch wenn die GPU-Käufe der Krypto-Miner noch weiter zurückgehen dürften. Aufgrund sinkender Preise schlagen nun jedoch vermehrt wieder Gamer zu.
Dass die Verkäufe an die Miner schrumpfen zeigt insbesondere die schwache Performance des CMP-Chips. Die speziell für das Mining entwickelten Grafikprozessoren haben im abgelaufenen Quartal nur 266 Millionen Dollar erlöst, deutlich weniger als die firmeneigene Prognose von 400 Millionen Dollar.
Das Data-Center-Segment hat 35 Prozent auf 2,37 Milliarden Dollar zugelegt und lag damit ebenfalls über den Schätzungen der Analysten von 2,28 Milliarden Dollar.
Prognose überzeugt
Die Prognose für das dritte Geschäftsviertel konnte auch überzeugen. Nvidia rechnet mit einem Umsatz von 6,80 Milliarden Dollar (plus/minus zwei Prozent) – Analysten hatten mit weniger gerechnet. Gegenüber dem Vorjahresquartal würde Nvidia damit in der Spitze rund 47 Prozent wachsen – etwas weniger als in den vorangegangenen Quartalen, aber immer noch gewaltig mehr als in der Vor-Corona-Zeit.
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DER AKTIONÄR bleibt der Meinung, dass die Schwächephase am Krypto-Markt durch Nachholkäufe seitens der Gamer auch in Zukunft leicht ausgeglichen werden kann. Die Umsatzprognose zeigt zudem, dass sich die Geschäftsführung auch weiterhin hohe Wachstumsraten zutraut.
Die hohe Bewertung der Nvidia-Aktie mit einem 22er-KGV von 44 und einem 22er-KUV von 17,1 dürfte damit vorerst nicht zum Problem werden, denn die Wachstumsraten stützen in einem Bullenmarkt auch höhere Kurse. Anleger lassen nach den Zahlen die Gewinne laufen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.