AMD hat sein Konkurrenzprodukt MI300X in den Startlöchern, Intel macht bei den KI-Beschleunigern Fortschritte und auch Tesla versucht mit dem D1-Chip die Abhängigkeit von Nvidia zu verringern. Ein am Montag veröffentlichter Benchmark zeigt jedoch, dass aktuell keiner der Wettbewerber an den First-Mover heranreicht.
MLCommons, bekannt für ihre KI-Performance-Benschmarks, veröffentlichte am Montag neue Testergebnisse zur Hardwareleistung bei der Ausführung von KI-Modellen. Bei diesen Tests erzielte eine Nvidia-Plattform mit acht H100-Chips die besten Ergebnisse bei der Ausführung eines großen Sprachmodells.
„Was Sie hier sehen, ist, dass wir auf ganzer Linie führende Leistung liefern – und zwar bei allen Workloads“, sagte Dave Salvator, Nvidias Marketing-Chef für Accelerated Computing, gegenüber Reuters.
Allerdings war ein Intel-System, das auf den Gaudi2-Chips basiert, nur etwa zehn Prozent langsamer. „Wir sind sehr stolz auf die Ergebnisse im Bereich der KI-Inferenz, da sie den Preis-/Leistungsvorteil von Gaudi2 aufzeigen“, kommentierte Eitan Medina, COO von Habana Labs, einem von Intel 2019 übernommenen Halbleiter- und Deep-Learning-Startups, gegenüber Reuters. Der Preis des Intel-Systems liegt etwa auf Höhe von Nvidias 100er-Systemen der letzten Generation.
Obwohl Nvidia den Markt für das Training von KI-Modellen dominiert, hat es den Inferenzmarkt noch nicht vollständig erobert. Jüngst kündigte der Marktführer daher an, in Kürze ein Software-Upgrade auf den Markt zu bringen, das die Leistung im MLPerf-Benchmark verdoppeln solle.
Abgehängt beim KI-Training haben die Konkurrenten am jüngeren Markt rund um die KI-Inferenz noch Chancen. Insbesondere im Bereich der Edge-KI, wo direkt auf den Endgeräten die KI-Anwendungen berechnet werden, dürften sich Intel und AMD dank ihrer breiteren Chip-Expertise rund um CPUs, SoCs oder FPGAs gut positionieren können. Doch auch Nvidia schläft nicht.
Anleger bleiben beim Marktführer Nvidia investiert. Mutige können aber auch auf die Aufholchancen von AMD und das Turnaround-Potenzial von Intel setzen.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.