Die Analysten von Jefferies haben aufgrund unterschiedlicher Bedenken die Aktie von Nivida von ihrer Favoritenliste gestrichen. Doch die langfristigen Trends sprechen noch immer für die Nvidia-Papiere und die Sorgen rund um schwächelnde Konsumausgaben könnten übertrieben sein, wie der Notenbanker James Bullard jüngst anmerkte.
Eine potenzielle Rezession und finanziell schwierigere Zeiten seien für Halbleiter-Aktien gefährlich, so Jefferies-Analyst Jared Weisfeld gegenüber CNBC. Gleichzeitig befinde man sich spät im Zyklus und schwächere Konsumausgaben bereiten Sorgen, so der Experte, denn Nvidia sei zu großen Teilen auf das Geschäft mit PCs und Gaming-Grafikkarten angewiesen.
Allerdings erlöst Nvidia mittlerweile 45 Prozent der Gesamtumsätze im Data-Center-Geschäft, wo das Wachstum insbesondere aufgrund des anhaltenden Cloud-Wandels zuletzt stabil blieb und dank langfristig starker Makro-Trends auch weiterhin überzeugen kann.
So wuchs laut Synergy Research der gesamte Public-Cloud-Markt im ersten Quartal um 26 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das größte Wachstum verzeichnete dabei mit 36 Prozent das „Infrastructure-as-a-Service“-Segment – und damit genau der Bereich, in dem die Berechnungen vermehrt mit Nvidia-Grafikprozessoren beschleunigt werden.
Sorgen wirken übertrieben
Zudem sagte der Präsident der Notenbank von St. Louis, James Bullard, am Freitagabend, dass die Rezessionssorgen übertrieben seien. Dabei bezog er sich auf die anhaltende Stärke der Verbraucher und ihre Fähigkeit auch in Zukunft viel auszugeben. Unabhängig davon gingen die Inflationserwartungen der Universität Michigan zurück, was darauf hindeutet, dass die Fed möglicherweise nicht so weit gehen muss, wie einige befürchtet hatten, um die Inflation zu zügeln.
Diese Nachrichten ließen Nvidia-Aktionäre aufatmen und die Chip-Papiere kletterten im Freitagshandel um rund 5,6 Prozent nach oben. Vorbörslich steht die Nvidia-Aktie am Montag weitere zwei Prozent höher bei 174,50 Dollar. Die Bodenbildung im Chart oberhalb der 154-Dollar-Unterstützung könnte also gelingen.
Auch wenn aktuell der Gaming-Bereich etwas schwächelt, dürfte die aufgeschobene Nachfrage die Umsätze im zweiten Halbjahr stützen. Die Aussichten im Datacenter-Geschäft bleiben dagegen nicht nur kurz- sondern auch langfristig hervorragend. DER AKTIONÄR rät Anlegern sich bei Nvidia auf die Lauer zu legen und auf ein klares Kaufsignal zu warten.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.