Nach Verlusten am Freitag geht es auch am Montag für Halbleiteraktien weiter nach unten. Chip-Aktien wie AMD oder Nvidia verlieren im vorbörslichen US-Handel teils deutlich, nachdem Insider berichteten, dass die US-Regierung ihre Beschränkungen für den Verkauf von Halbleitertechnologie nach China ausbauen will.
Am Sonntag berichtete Reuters, dass die Biden-Regierung angeblich die Vorschriften für den Verkauf von Grafikchips für die Beschleunigung von KI-Berechnungen sowie fortschrittliche Fertigungsanlagen an chinesische Unternehmen verschärfen will. Chinesische Chip-Designer sollen zudem auf eine schwarze Liste kommen, die eine Lieferung unter den Erlaubnisvorbehalt der US-Behörden stellt.
Darüber hinaus wollen die USA auch zusätzliche Kontrollen für chinesische Firmen einführen, die versuchen, Exportbeschränkungen zu umgehen, indem sie Lieferungen über andere Länder leiten. Die neuesten Regeln zielen darauf ab, Schlupflöcher der vor einem Jahr angekündigten Maßnahmen zu schließen, so die Insider gegenüber Reuters.
Schon in dieser Woche sollen die verschärften Handelsbeschränkungen offiziell verkündet werden. Dann könnte es mit den betroffenen Chip-Werten deutlich nach unten gehen. Die Aktie von Nvidia fiel aufgrund der vor einem Jahr angekündigten Beschränkungen beispielsweise auf ein Mehrjahrestief. Damals stellte das Management aber auch noch Umsatzeinbußen von bis zu 400 Millionen Dollar in Aussicht.
Anleger von Nvidia und Co sollten allerdings nicht in Panik verfallen, denn die aktuell sehr hohe Nachfrage nach KI-Beschleunigern kann die China-Probleme ohne Probleme abmildern – jedenfalls kurzfristig. Das gilt jedoch nur, solange im Falle von Nvidia der Export der wichtigen Grafikbeschleuniger A100 nach China genehmigt wird. Vor einem Jahr hatte der US-Konzern hierfür eine einjährige Genehmigung erhalten.
Anleger warten ab, bis bekannt ist, welche Firmen und Produkte die erneute Verschärfung der Handelsbeschränkungen betreffen wird. AMD, ASML, Intel, KLA und Nvidia bleiben unverändert auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.