Vergangenen Donnerstag zeigte die Aktie von Nvidia noch relative Stärke und erhielt durch eine bullishe Studie von Raymond James Rückenwind. Am Freitag schloss das Chip-Papier dann mit einem Minus von 2,7 Prozent – und auch der Start in die neue Handelswoche dürfte eher von Kursverlusten geprägt werden.
Wichtigster Grund, weshalb die Aktie von Nvidia Ende vergangener Woche an Wert verlor, waren erneute regulatorische Maßnahmen. Denn laut Insiderberichten des Wall Street Journal hat das chinesische Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) die größten Telekommunikationsanbieter des Landes angewiesen, ausländische Prozessoren bis 2027 aus ihren Netzwerken zu verbannen. Dies soll die Abhängigkeit von US-Halbleitern reduzieren und könnte Einbußen für Nvidia – aber auch AMD, Intel und Co – bedeuten.
Auch die US-Behörden blieben nicht untätig und haben vier weitere chinesische Firmen auf die schwarze Liste genommen. Exporte an diese Unternehmen seien nun verboten, weil sie versucht hätten, KI-Chips für das chinesische Militär zu erwerben, so ein Beamter des US-Handelsministeriums.
Doch auch das Gesamtmarktumfeld drückt auf die Aktie von Nvidia. So sind die US-Anleger zum Auftakt der Berichtssaison deutlich auf die Bremse getreten. Enttäuschende Quartalszahlen und Ausblicke einiger Großbanken drückten auf die Stimmung. Mit ASML und TSMC werden in dieser Woche auch Zahlen geliefert, die für Nvidia von Bedeutung sind. In der nächsten Woche sind mit Alphabet, Meta und Microsoft die ersten Hyperscaler an der Reihe.
Abwarten am Markt, heißt es aber auch nach dem Vergeltungsschlag Irans auf Israel. Israels Staatsführung hat Medienberichten zufolge noch nicht entschieden, wie sie auf den iranischen Angriff vom Wochenende reagieren soll.
Die Volatilität am Gesamtmarkt könnte in den kommenden Tagen also deutlich zunehmen und auch bei der Aktie von Nvidia für weitere Gewinnmitnahmen sorgen. Charttechnisch bleibt das bullishe Bild aber aktuell noch unbeschädigt, da Nvidia mit zuletzt 881,86 Dollar noch immer über der bei rund 855 Dollar verlaufenden Abwärtstrendlinie notiert. Anleger warten ab und lassen die Gewinne laufen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.