Nach den schwachen Zahlen des Wettbewerbers Ericsson zuletzt waren die Erwartungen an Nokia eher gering. Doch die Finnen konnten mit ihrem Quartalsbericht auf ganzer Linie überzeugen. Im zweiten Quartal steigerte Nokia sowohl Umsatz als auch Gewinn, die Aktie springt auf den höchsten Stand seit Ende Mai.
Nokia profitiert vor allem von einem robusten Wachstum im Geschäft mit der Netzinfrastruktur. Der Konzernumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um elf Prozent auf knapp 5,9 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in Espoo mitteilte. Währungsbereinigt lag das Plus bei drei Prozent. Das bereinigte operative Ergebnis nahm trotz Gegenwind durch Engpässe in der Lieferkette um fünf Prozent auf 714 Millionen Euro zu. Netto verblieb ein Gewinn von 460 Millionen Euro, ein Plus 31 Prozent. Das Ergebnis je Aktie stieg um ein Drittel und fiel besser aus als von Analysten erwartet.
Nokia sei auf gutem Weg, seine angestrebten Ziele für das laufende Jahr zu erreichen, hieß es. Derzeit gehe das Unternehmen beim währungsbereinigten Umsatz vom oberen Ende der erwarteten 23,5 bis 24,7 Milliarden Euro aus. Die vergleichbare operative Marge soll in der Mitte der Spanne von 11 bis 13,5 Prozent liegen. Die Lieferkettensituation bezeichnete Nokia weiter als „herausfordernd“, jedoch gebe es Anzeichen einer Verbesserung. Mit der hohen Inflation und dem Gegenwind auf der Währungsseite könne das Unternehmen umgehen.
Nokia hat seit dem Korruptionsskandal um Ericsson die Nase vorn. Grundsätzlich sind die Aussichten in der Branche wegen des 5G-Ausbaus gut. Klar ist aber auch, dass Inflation und Lieferkettenprobleme ein Thema bleiben werden. Spekulative können aber wieder eine erste Position aufbauen.
Mit Material von dpa-AFX