Der finnische Netzwerkausrüster Nokia hat am Donnerstag seine Zahlen zum abgelaufenen Quartal vorgelegt. Trotz der zahlreichen Belastungsfaktoren hat der Konzern dabei mehr verdient als erwartet. An der Börse kommt das gut an. Die Aktie legt zu und notierte zwischenzeitlich bereits wieder über der 5-Euro-Marke.
Nokia ist dank der anhaltend hohen Nachfrage der Telekomkonzerne nach Produkten zum Aufbau des 5G-Netzes besser ins Jahr gestartet als gedacht. Außerdem profitierte der Konzern von der Euro-Schwäche, durch die ihm aus den zum Beispiel mit Dollar erzielten Geschäften mehr übrig blieb. Konzernchef Pekka Lundmark bestätigte trotz der anhaltenden Probleme in einigen Bereichen der Lieferkette und trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten infolge des Ukraine-Kriegs die Prognose für das laufende Jahr.
Der Umsatz kletterte um fünf Prozent auf 5,35 Milliarden Euro. Bereinigt um Währungseffekte habe das Wachstum bei einem Prozent gelegen. Das um Sondereffekte bereinigte EBIT kletterte um sechs Prozent auf 583 Millionen Euro. Das Ergebnis fiel damit besser aus, als Experten erwartet hatten. Unter dem Strich verdiente Nokia mit 219 Millionen Euro allerdings 17 Prozent weniger als vor einem Jahr. Grund dafür ist vor allem der Rückzug aus Russland, nachdem das Land den Nachbarstaat Ukraine angegriffen hatte. Dieser führte zu einer Belastung von rund 100 Millionen Euro.
Die Nokia-Zahlen stimmen, doch die Lieferketten-Probleme und der Ukraine-Krieg bleiben für die kommenden Monate ein Risiko. Auch wenn die langfristigen Aussichten durch den 5G-Ausbau stimmen, müssen Anleger deshalb bei einem Einstieg aktuell nichts überstürzen und können noch abwarten.
Mit Material von dpa-AFX