Die Aktie von Netflix kommt aktuell nicht vom Fleck und liefert im laufenden Jahr Anlegern eine eher enttäuschende Performance. Ebenfalls unverändert wird der Streaming-Dienst im „Must Keep TV“-Report der Solutions Research Group gelistet – das dürfte Aktionären allerdings gefallen.
Denn zum zweiten Jahr in Folge haben die von den Marktforschern befragten Zuschauer bei der Frage, welchen Dienst sie unter allen Umständen behalten wollen, Netflix auf den ersten Platz gewählt. Damit liegt der Streaming-Dienst vor dem klassischen TV-Anbieter ABC, der den zweiten Platz belegt, und deutlich vor dem nächsten direkten Konkurrenten Amazon Prime auf Platz sechs.
Diese Stärke zeigt sich auch in den Zahlen von Netflix: Die Abwanderungsquote (engl. churn-rate) hat sich gegenüber dem Vorjahr verringert. „Unserer Abwanderungsquote liegt in den USA und anderen Märkten sogar unter dem, was wir vor den Preiserhöhungen festgestellt haben“, sagte Netflix-CFO Spencer Neumann in der Analystenkonferenz zu den Q1-Zahlen. Ein klares Zeichen für die Preismacht des Streaming-Riesen.
Die Strategie von Netflix geht damit unverändert auf: Mehr Inhalte führen zu einer höheren Kundenzufriedenheit und Kundenbindung. Es wird jedoch schwieriger, neue Nutzer hinzuzugewinnen, wie Netflix im ersten Quartal zu spüren bekommen hat. Damals war die Aktie eingebrochen, nachdem die Zahl der neu dazugekommenen zahlenden Kunden auf ganzer Linie enttäuschte.
Enttäuschte Wachstumserwartungen bei einer hohen Bewertung bremsen aktuell die Netflix-Aktie aus. Während der Nasdaq 100 im laufenden Jahr bereits 16,8 Prozent zulegen konnte, hat Netflix nur 6,1 Prozent geliefert. Die starke Markenstellung sowie die jüngsten Profitabilitätssteigerungen sind für langfristig orientierte Anleger allerdings gute Argumente, um weiter dabei zu bleiben.