Für den amerikanischen Index der Kundenzufriedenheit werden jedes Jahr die Streaming-Anbieter ermittelt, mit denen die US-Nutzer am zufriedensten sind. Im letzten Jahr war Netflix noch der beliebteste Service bei den US-Amerikanern. Dieses Jahr ist der Konzern auf Platz zwei abgerutscht. Das ist aber erst der Anfang.
Die Skala reicht von 0 bis 100 Punkten und je höher das Ergebnis, umso zufriedener sind die Nutzer mit dem Service. Netflix hat vergangenes Jahr die Liste mit 79 Punkten angeführt. Dieses Jahr landet der Streaming-Riese mit 78 Punkten auf Platz zwei – hinter Disney+ mit 80 Punkten. Disneys beliebte Klassiker und Blockbuster stellen die Leute also mehr zufrieden, als die Eigenproduktionen von und Lizenz-Evergreens bei Netflix.
Auf Platz drei und vier folgt Apple mit seiner TV-App (77 Punkte) und dem Streaming-Service Apple TV+ (74 Punkte). Dabei hat der Apfelkonzern gerade erst angefangen, im Streaming-Business ernst zu machen.
Netflix hat mit weltweit 183 Millionen Nutzern eine sehr viel größere Nutzerbasis als Disney+ (etwa 60 Millionen) und Apple TV+ (geschätzte 35 Millionen). Aber die Zahl der Abonnenten sagt anscheinend nichts über die Zufriedenheit mit dem Service aus.
Lange hatten die Leute auch schlicht keine andere Wahl, als Netflix zu nutzen, wenn sie Filme oder Serien auf Abruf schauen wollten – das hat sich mittlerweile geändert und die höhere Zufriedenheit bei Disney+ ist ein Signal dafür, dass die Wechselbereitschaft weg von Netflix zukünftig eher zunimmt.
Bei der Zuschauergunst hat Disney+ Netflix also schon entthront und Apple gibt mit neuen Inhalten auf der Überholspur mächtig Gas. So könnten die beiden finanzstarken Konzerne Netflix zukünftig immer mehr Sympathie und Inhalte streitig machen. Für Anleger sind die Konkurrenten jetzt schon sympathischer: Mit einem 2021er KGV von 50 ist die Aktie von Netflix ungleich teurer als Disney mit einem 2021er KGV von 31 und Apple mit einem 2021er KGV von 23. Auf diesem Niveau empfiehlt DER AKTIONÄR Netflix nicht zum Kauf.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Netflix, Apple.