Vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen am 19. Oktober steht die Aktie von Netflix im Gegensatz zu anderen Tech-Werten gut da. Die Kursgewinne der vergangenen Wochen zeigen klar, dass sich Anleger viel vom Q3-Bericht erhoffen – und die jüngsten Analystenkommentare bestätigen diese Einschätzung.
Die Netflix-Aktie hatte sich nach den eher enttäuschenden Q2-Zahlen schnell wieder erholt und legte in den vergangenen Monaten ordentlich zu. Wieviel Kraft diese Rallye hat, zeigt insbesondere die Kursentwicklung seit Mitte September. Als der Nasdaq 100 aufgrund von Inflationssorgen an Trendstärke verlor und in drei Wochen vier Prozent einbüßte, stieg Netflix um 7,7 Prozent.
Aktuell weist die Netflix-Aktie eine Relative Stärke von 68 Punkten auf nähert sich damit überkauftem Niveau. Zum Vergleich: Der Relative-Stärke-Index des Nasdaq 100 notiert aktuell auf 45 Punkten.
Analysten bleiben bullish
Dass auf die jüngste Rallye nicht gleich eine charttechnische Konsolidierung folgt, könnten die Quartalszahlen sorgen. So bleiben die Analysten von JPMorgan überzeugt, dass Netflix die Erwartungen der Anleger an das Nutzerwachstum von 3,5 Millionen im dritten Quartal übertreffen kann. Potenzial hierfür gebe sowohl ein besseres Abschneiden auf den noch unterrepräsentierten internationalen Märkten als auch das spektakuläre Debut der neuen Serie „Squid Game“.
Gelingt es Netflix bei seiner wichtigsten Kennzahl zu überzeugen, dürfte dies laut JPMorgan spürbare Auswirkungen haben. „Wir glauben, dass Netflix über eine beträchtliche Hebelwirkung in seinem Geschäftsmodell verfügt, denn höhere Abonnentenzahlen haben im Vergleich zu den eher fixen Content-Kosten überproportionale Auswirkungen auf die Gewinnentwicklung“, so die Analysten.
Trotz zuletzt starker Zugewinne sollten Anleger angesichts der bullishen Kommentare von JPMorgan und anderer Netflix-Analysten nicht mit einem Rücksetzer vor den Zahlen rechnen. Es gilt also: Gewinne laufen lassen.