Der Ausverkauf an den Technologiebörsen hat sich in den vergangenen Tagen fortgesetzt. Vor allem die Angst vor steigenden Zinsen treibt derzeit viele Anleger aus dem Aktienmarkt. Manche Marktbeobachter befürchten nun, dass dies der Vorbote eines neuen Bärenmarkts ist. DER AKTIONÄR analysiert.
Der Nasdaq 100 hat mittlerweile eine Reihe wichtiger Unterstützungen gerissen und notiert bereits rund 14 Prozent unter seinem November-Hoch. Auf Wochensicht beläuft sich das Kursminus auf 7,5 Prozent. Besonders bitter: Die Bären haben nun auch den zähen Support bei rund 15.500 Punkten und den GD200 bei 15.003 Zählern überwunden.
Vieles spricht nun dafür, dass bereits in der kommenden Woche das Juli-Tief bei 14.385 Zählern getestet wird. Gelingt es den Bären danach auch die psychologisch wichtige Marke bei 14.000 Punkten zu reißen, dann ist die Ausweitung der Korrektur in Richtung der 13.000-Punkte-Marke (Mai-Tief) wahrscheinlich. Das entspricht einem weiteren Abwärtspotenzial von knapp elf Prozent.
Spätestens im Bereich des Mai-Tiefs ist jedoch mit einer stärkeren Gegenbewegung zu rechnen. Vieles wird nun von anstehenden Quartalszahlen abhängen. Nächste Woche berichten unter anderem IBM, Apple, Microsoft, Verizon, Johnson & Johnson, Boeing, Tesla, Intel, AT&T, ServiceNow, McDonald's, Atlassian, Altria, Caterpillar und weitere.
Aus technischer Sicht ist die Fortsetzung der Korrektur wahrscheinlich. Daher sollten Investoren nun sehr selektiv vorgehen und Cash für mögliche Zukäufe bereithalten. Chancen werden sich nun nicht nur unter den Value-Titeln bieten, sondern auch weiterhin im Tech-Sektor. Sollten beispielsweise solche Cash-Maschinen wie Meta, Microsoft oder Alphabet noch stärker in Mitleidenschaft gezogen werden, dann macht auch eine Umschichtung des angelegten Aktienkapitals von teuren oder hochverschuldeten Werten in diese Titel Sinn. DER AKTIONÄR sieht langfristig nach wie vor keine Alternativen zu Aktien und hält Sie über die weitere Entwicklung an den Technologiebörsen auf dem Laufenden.