Wie berichtet, hat am Montag die US-Investmentbank Robert W. Baird ein schlechtes Urteil über die Nvidia-Aktie gefällt. Heute am Dienstag senkt der nächste Analyst sein Kursziel, was manchem Anleger die Sorgenfalten ins Gesicht treiben dürfte. Doch ganz so schlimm ist es nicht.
Analyst John Vinh von KeyBanc Capital Markets hat zwar das Kursziel von 350 auf 310 Dollar gesenkt, doch seine Einstufung auf "Overweight" belassen. Im Vergleich zum aktuellen Kurs von rund 225 Dollar entspricht dies immer noch einem Potenzial von etwa 40 Prozent.
Eine Überprüfung der Lieferkette im Märzquartal hätte gemischte Ergebnisse geliefert. Zum einen gab es Schwächen auf den Verbraucher-, PC- und Smartphone-Endmärkten und weitere Angebots-/Nachfrageunterbrechungen im Zusammenhang mit den COVID-Sperren in China, so Vinh. Andererseits bleiben wichtige Trends intakt, wie die starke Nachfrage nach Autos, Cloud-Rechenzentren und 5G-Infrastruktur.
Geopolitisch belaste der Russland-Ukraine-Krieg Nvidia. Die wachsenden Inflationssorgen haben zu einer schwächeren Verbrauchernachfrage nach Grafikprozessoren geführt, sagt Vinh. Dies habe zu Bestellkürzungen und Ausfällen von GPUs geführt, fügte er hinzu. Die COVID-19-Sperren in China haben die Versorgung unterbrochen, und dies schaffe zusätzlichen Gegenwind, so der Analyst.
Dementsprechend senkte er seine Schätzungen für Nvidia und damit auch das Kursziel für die Aktie. "Unsere langfristige optimistische Sicht auf das KI-zentrierte Wachstum und die Monetarisierung von Software, einschließlich Metaverse, bleibt aber intakt", so Vinh.
Die Nachfragesorgen nehmen zu und erste Analysten wackeln. DER AKTIONÄR rät jedoch vorerst bei der Nvidia-Aktie dabeizubleiben – insbesondere solange die Unterstützung bei 210 Dollar noch hält und sich die Sorgen noch nicht bestätigt haben.
Hinweis auf Interessenkonflikte: