Microsoft hat zuletzt sehr starke Quartalszahlen präsentiert. Die Anleger honorieren das mit einer weiteren Rallye. Die Papiere des Softwareriesen haben erst heute ein neues Allzeithoch bei 291,55 Dollar erreicht. Einige Marktbeobachter fragen sich jedoch, woher neue Zukunftsfantasie kommen soll. DER AKTIONÄR gibt Antworten.
Ein Wachstumspferd von Microsoft bleibt nach wie vor die Azure Cloud, die im letzten Quartal ein Wachstum von satten 51 Prozent verbuchte. Hier haben die Redmonder zahlreiche Deals abgeschlossen. Besondere Beachtung verdient zuletzt der Deal mit AT&T. Als Teil dieser Partnerschaft übernimmt Microsoft die Network-Cloud-Technologie von AT&T sowie die dazugehörigen Mitarbeiter, um den gesamten drahtlosen 5G-Verkehr des Netzbetreibers abzuwickeln. Wichtig: Der Abstand zum Cloud-Marktführer Amazon wird immer kleiner. Zuletzt betrug dieser nur zwölf Prozentpunkte bei den Marktanteilen.
Eine weitere wichtige Zukunftssparte von Microsoft ist ganz klar der Bereich Gaming. Auch wenn es hier zuletzt zu einer auf coronabedingten Vorzieheffekten beruhenden Abschwächung beim Wachstum kam, bleibt die Videospielindustrie ein zentrales Element von Microsofts Zukunftsstrategie. Dazu gehört auch der abobasierte Dienst Xbox Game Pass, das mittlerweile auf über 18 Millionen Abonnenten kommt.
Zudem mischt Microsoft immer mehr im Cloud-Gaming mit. Mit dem Dienst Xbox Cloud Gaming (kurz: xCloud) baut das Unternehmen schrittweise eine Art Streaming-Service im Gaming á la Netflix auf. Der Dienst ist so konzipiert, dass er mit Smartphones via Touchscreen oder mithilfe eines Xbox-Controllers über Bluetooth funktioniert. Laut Microsoft sei der Dienst deutlich attraktiver als vergleichbare Cloud-Gaming-Angebote wie Google Stadia, da man Zugriff auf die große Xbox-Spielebibliothek habe. xCloud läuft über die 54 Rechenzentren von Microsoft Azure, die in 140 Ländern gehostet werden.
Microsoft ist ein sehr vielschichtiges Unternehmen, das mit seinen Cloud- und Gaming-Sparten zwei Bereiche besitzt, die künftig das dynamische Wachstum der Redmonder sichern werden. Gewinne laufen lassen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Autor Emil Jusifov hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Microsoft.