Die Ankündigung der Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft im Januar stieß auf eine sehr hohe Resonanz in den Medien. Wird der Deal abgeschlossen, dann wäre dies die größte Übernahme der Unternehmensgeschichte von Microsoft. Allerdings deutet sich nun Widerstand von Seiten der Activision-Aktionäre an.
Am 28. April muss die Mehrheit der Activision-Aktionäre im Rahmen einer Aktionärsversammlung für die Transaktion stimmen. Sollten sich die Aktionäre dagegen entscheiden, dann wäre der Zukauf von Activision vom Tisch und alle weiteren Schritte zur Abwicklung des Deals obsolet. Genau dazu ruft nun der Investor SOC Investment Group in einem am Donnerstag eingereichten Brief die Aktionäre auf.
Laut SOC biete Microsoft zu wenig für Activision an - Microsoft will Activision für 95 Dollar pro Aktie im Gesamtvolumen von rund 70 Milliarden Dollar kaufen. Der Gaming-Anbieter sei unterbewertet und es sei aufgrund des inkompetenten Umgangs des Managements mit der Sexismus-Affäre derzeit schwer, "sein künftiges Ertragspotenzial richtig einzuschätzen".
Es wäre daher falsch, wenn die Aktionäre versuchen würden, den Wert [von Activision] wiederherzustellen, der durch das Versagen des Managements verlorengegangen sei.
Darüber hinaus sei SOC skeptisch, dass die Wettbewerbsbehörden den Deal genehmigen werden, da sich aus der Fusion ein erheblicher Schaden für den Wettbewerb ergeben würde. Gerade im Bereich der Xbox-Sparte würde sich Microsoft nach Abschluss der Transaktion einen großen Wettbewerbsvorteil verschaffen, so SOC.
DER AKTIONÄR geht im Gegensatz zu SOC davon aus, dass die Wettbewerbshüter den Deal unter bestimmten Bedingungen wahrscheinlich genehmigen werden. Mehr dazu können Sie hier lesen. Hierzu ist jedoch auch die Zustimmung der Aktionäre beider Unternehmen notwendig. Ob die Activision-Aktionäre SOC folgen und den Deal ablehnen oder doch dafür stimmen, wird sich am 28. April zeigen.
DER AKTIONÄR hält Sie auf dem Laufenden und empfiehlt weiterhin die Gewinne bei Microsoft laufen zu lassen. Ein Neueinstieg bei den Activision-Papieren bietet sich erst nach der erfolgreichen Abstimmung der Aktionäre an.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Microsoft.