Die zuletzt nach enttäuschenden Quartalszahlen abgestraften Papiere der Social Media-Unternehmen Snap und Meta Platforms legen am Dienstag deutlich zu. Auslöser ist ein Kommentar eines US-Politikers zu einem möglichen Verbot des chinesischen Konkurrenten TikTok in den USA. Konkret ist allerdings bislang wenig.
In einem Interview mit dem Nachrichtenportal Axios sagte Brendan Carr mit Blick auf TikTok: „Ich glaube nicht, dass es einen anderen Weg als ein Verbot gibt.“ Carr ist Commissioner bei der Federal Communications Commission (deutsch: Bundeskommunikationskommission). Die Behörde ist unter anderem für die Regulierung von Rundfunk, Satellit und Kabel zuständig.
Carrs Kommentar ist der jüngste in einer langen Reihe von kritischen Äußerungen von US-Politikern zu TikTok und das chinesischen Betreiberunternehmen ByteDance. Im Fokus stehen dabei allen voran Sicherheitsbedenken. So prüfte beispielsweise das Committee on Foreign Investment in the U.S. im Finanzministerium möglichen Auswirkungen des Dienstes auf die nationale Sicherheit.
Obwohl Carrs Aussage keine Schlüsse darauf zulassen, ob die Federal Communications Commission aktuell ein Verbot oder anderweitige Maßnahmen gegen TikTok vorbereitet, beflügelte sie die Kurse der Konkurrenten Meta Platforms und Snap.
Die Aktie des Konzerns hinter Facebook, Instagram und WhatsApp war seit dem Kursrutsch vergangene Woche seitwärts gelaufen und notiert am Dienstag gut vier Prozent im Plus. Snap, die nach den enttäuschenden Quartalsergebnissen vor zwei Wochen etwa 25 Prozent eingebrochen waren, legen knapp fünf Prozent zu.
Von einem Verbot von TikTok in den USA würden Snap und Meta zweifellos profitieren. Konkrete Anzeichen für einen solchen Schritt gibt es aktuell allerdings nicht. Insbesondere bei Meta liegen die Probleme für die Aktie jedoch tiefer, unter anderem in den Zweifeln an den Metaverse-Plänen von CEO Mark Zuckerberg. Keiner der beiden Social Media-Titel steht aktuell auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR. Ein Kauf drängt sich momentan nicht auf.