Intels Wandlung hin zu einem erfolgreichen Auftragsfertiger für die Chip-Industrie ist keine sichere Sache. Denn Wettbewerber wie TSMC oder Globalfoundries sind etablierte Schwergewichte. Um erfolgreich zu sein, muss Intel diesen Konkurrenten Marktanteile abringen – und so könnte dies gelingen.
Intel will innerhalb von vier Jahren fünf neue Technologieknoten liefern und damit bis 2030 die zweitgrößte externe Foundry zu werden. Allerdings ist das Vertrauen der Anleger nach Problemen bei der Entwicklung des 10nm-Prozesses und des 7nm-Prozesses beschädigt.
Schon bald dürften Anleger aber sehen, ob Intel in der Lage ist, sein Versprechen einzuhalten. Denn Intel soll die neuen Fertigungsprozesse mit dem Namen 20A und 18A, welche mit dem 2nm-Prozess von TSMC und Samsung vergleichbar sind, abgeschlossen haben.
Produkte auf Basis von Intels 20A sollen dann sogar schon im ersten Halbjahr 2024 produziert werden, der 18A-Prozess soll dann im zweiten Halbjahr folgen. Der Knackpunkt: Die asiatische Konkurrenz will erst 2025 mit der Produktion starten. Mit einem schnellen Aufbau der Produktionskapazitäten könnte Intel also seinen Foundry-Wettbewerbern ein Schnippchen schlagen. Mit Qualcomm gibt es sogar schon einen Fabless-Interessenten, der keine eigenen Fertigungskapazitäten besitzt.
Gehen die Foundry-Pläne auf, dürfte aufgrund von positiven Skalierungseffekten innerhalb einer größeren Produktion höhere Margen für Intel-Produkte erzielt werden. Darüber hinaus wirken durch die Auftragsfertigung zusätzliche Umsätze und Gewinne.
Die günstige Bewertung der Aktie lässt darüber hinaus durchaus eine Spekulation zu, dass der Konzern den Turnaround schafft. Bald dürfte sich dabei auch zeigen, ob der hierfür nötige zügige Aufbau der Produktion gelingt oder Intel hier wieder enttäuscht. Anleger bleiben, bis Klarheit herrscht, der Intel-Aktie treu.