Intel hat ein neues Unternehmen für KI-Software gegründet und will dafür jetzt externes Kapital sammeln. Im Gegensatz zur Selbstfahrer-Tochter Mobileye soll die „Articul8 AI“ genannte Neugründung aber nicht an die Börse gebracht werden. Die Begeisterung der Anleger hält sich entsprechend in Grenzen – die Intel-Aktie ging am Mittwochabend mit einem Minus von 1,6 Prozent aus dem Handel.
Am Mittwoch gab der Chiphersteller bekannt, dass die Einheit Articul8 zusammen mit der Investmentfirma Digital Bridge und anderen Investoren aus dem Unternehmen ausgegründet wird. Die neue Firma entsteht aus einer Zusammenarbeit mit der Unternehmensberatung Boston Consulting Group im Bereich der KI. Intel hat seine High-Performance-Computing-Fähigkeiten beigesteuert und die Partner haben gemeinsam ein generatives KI-System entwickelt, das Text und Bild verstehen kann.
Laut Intel soll das Unternehmen einen unabhängigen Vorstand haben und nicht an die Börse gehen. Der US-Konzern wird dabei Anteilseigner bleiben – ob Intel auch die Mehrheit halten wird, bleibt aber noch offen. Informationen über den angepeilten Wert des neuen Unternehmens wurden zudem keine preisgegeben.
Arun Subramaniyan, der frühere Chef von Intels Datacenter-Sparte, wird der Geschäftsführer von Articul8 werden. Sein Nachfolgre im Segment „Datacenter and AI Group“ wird Justin Hotard, der zuvor bei HP Enterprise (HPE) tätig war.
Intel will sich auf das Kerngeschäft konzentrieren und muss hier einiges investieren. Die Ausgliederung des KI-Projektes macht aus Kostengesichtspunkten also Sinn, sollte die Aktie aber nicht bewegen.
Viel wichtiger für die Aktionäre wird die Veröffentlichung der Q4-Zahlen, die bereits am 25. Januar ansteht, kurz gefolgt vom Firmenevent IFS Direct Connect 2024 am 21. Februar, auf der Intel wohl seine weiteren Roadmap-Pläne offenlegen wird. Nach der Mitnahme von Teilgewinnen lassen sich Intel-Anleger nicht von den jüngsten Kursverlusten irritieren und warten mit einem auf 34,80 Euro nachgezogenem Stopp vorerst ab