Für Infineon ist 2019 ein turbulentes Jahr: Gewinnwarnung, Finanzvorstand weg, Kapitalerhöhung und die größte Übernahme der Unternehmensgeschichte. Kein Wunder, dass sich das Management an dieser Stelle verhalten gibt. Doch genau deswegen sieht DER AKTIONÄR Chancen.
Im dritten Quartal stiegen die Erlöse um vier Prozent. Weniger als die acht Prozent im Q2 – doch immerhin kann Infineon im schwachen Marktumfeld wachsen. Für das kommende Quartal erwartet die Konzernführung stabile Umsätze. Eine Erholung im zweiten Halbjahr 2019 hält die Unternehmensführung jedoch für ausgeschlossen und sieht eine Besserung der Nachfrage eher für 2020.
Die Kommentare der Unternehmensführung in Bezug auf einzelne Absatzmärkte lassen jedoch Spielraum. So wurde laut Infineon-Vorstand Reinhard Ploss im Rahmen der Zahlenkonferenz die Erwartungen auf dem Automobilmarkt konservativer angesetzt als von IHS, obwohl die Marktforscher erst vor wenigen Wochen ihre Prognosen gesenkt haben. Gleichzeitig gehen andere Halbleiterhersteller von einer Erholung 2019 aus.
Gibt sich die Infineon-Führung für den Rest des Jahres womöglich zu konservativ? DER AKTIONÄR räumt diesem Szenario eine gewisse Wahrscheinlichkeit ein und sieht den nach den Zahlen bestätigten Abwärtstrend der Aktie bald enden. Die Unterstützungszone im Bereich 16 Euro müsste hierfür jedoch standhalten.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Akien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.