Beim Halbleiterspezialisten Infineon hat der Aufsichtsrat zuletzt den Arbeitsvertrag des Vorstandsvorsitzenden Reinhard Ploss vorzeitig bis zum Ende des Jahres 2022 verlängert und einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. Dennoch haben Anleger aktuell wenig Grund zur Freude: Die Sorge vor einer sich abschwächenden Konjunktur hat den Markt weiter fest im Griff.
Wie der Konzern nach einer Sitzung des Aufsichtsrats mitteilte, verlängerte Infineon den Vertrag mit dem Vorstandschef Reinhard Ploss bis 2022. Ursprünglich wäre der Arbeitsvertrag des 63-Jährigen ansonsten zum 30. September 2020 ausgelaufen.
„Das Vertrauen des Aufsichtsrats ehrt mich sehr“, äußerte sich Ploss im Anschluss und unterstrich dabei: „Mit unseren Investitionen in Produktion, Forschung und Entwicklung sowie der geplanten strategischen Ergänzung durch Cypress stellen wir sicher, dass Infineon von der wachsenden Nachfrage nach Mikroelektronik in bestehenden und neuen Anwendungsfeldern besonders profitieren kann."
Nach nur eineinhalb Jahren ist Schluss
Zeitgleich ernannte der Aufsichtsrat Dr. Wolfgang Eder zum neuen Vorsitzenden des Kontrollgremiums. Eder folgt damit auf Eckart Sünner, welcher die Niederlegung seines Amts bereits auf der Hauptversammlung bekannt gab. Sünner hatte das Mandat des Aufsichtsratsvorsitzenden erst im Februar 2018 angenommen, übergab dieses Amt jedoch bereits nach nur eineinhalb Jahren an den neuen Vorsitzenden Eder.
Das Chartbild hat sich unterdessen weiter eingetrübt. Die Sorgen vor einer durch den Handelskonflikt ausgelösten wirtschaftlichen Abkühlung hat den Markt weiterhin fest im Griff. Erst mit einem signifikanten Anstieg über die Kursmarke von 18,30 Euro würde sich dieses deutlich aufhellen.
Zudem erhielten die Erwartungen an eine Nachfragebelebung im zweiten Halbjahr aufgrund der neuen Zölle und verhaltenen Aussichten der Unternehmensleitung einen herben Dämpfer. Für langfristig orientierte Anleger bleibt Infineon, aufgrund seiner Vorreiterrolle in zahlreichen Zukunftsmärkten, dennoch ein solides Investment.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Akien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.