Bereits im Jahr 2010 hat IBM seine KI namens Watson vorgestellt, die auch mithilfe des Maschinellen Lernens trainiert wurde. Vom KI-Hype 2023 konnte der Tech-Riese allerdings erst im zweiten Halbjahr profitieren. Dafür geht es für IBM-Maßstäbe jetzt rasant zur Sache. Denn in den vergangenen zwei Monaten legte die IBM-Aktie rund 13,3 Prozent zu und kletterte jüngst auf ein neues Mehrjahreshoch.
Für den jüngsten Kursanstieg ist natürlich insbesondere der neue Fokus auf den Wachstumsmarkt rund um die generative KI verantwortlich. Das generative KI-Angebot von IBM basiert aktuell auf der Kernplattform WatsonX, die es den Kunden ermöglicht, KI in Ihren Unternehmen bereitzustellen, zu integrieren, alle Datenquellen zu verwalten und KI-Workflows zu beschleunigen.
Die neue KI- und Datenplattform basiert dabei auf einem offenen Ökosystem, das auf Open Source sowie die Zusammenarbeit mehrerer Unternehmen setzt. Gemeinsam mit Meta ist IBM beispielsweise eine Partnerschaft eingegangen, um eine KI-Allianz zu schmieden, die über 50 Unternehmen, Forschungsgruppen und akademische Einrichtungen umfasst.
Der neue Wachstumsfokus hat sich bereits im Q3 bewährt. IBM erzielte hier ein Wachstum von 4,6 Prozent auf 14,75 Milliarden Dollar. Verantwortlich für den besser als erwarteten Umsatz waren insbesondere WatsonX und die Hybrid-Cloud-Lösungen.
Für die Zukunft sind die Erwartungen entsprechend hoch. Die Erholung der Enterprise-IT-Ausgaben und neue Investitionen in die KI sollen künftig zu hohen einstelligen Wachstumsraten führen. Aber auch anorganisch wird IBM wachsen. Am Montag veröffentlichte die Software AG gemeinsam mit ihrem Mehrheitseigner Silver Lake, dass die KI-gestützten Integrationsplattformen Streamsets und Webmethods für 2,13 Milliarden Dollar an den Software-Riesen verkauft werden.
Die KI-Fantasie ist wieder da und hat einige Investoren angelockt. Kein Wunder, denn IBM konnte im Tief auch mit einer sehr günstigen Bewertung überzeugen. Starke Ausschüttungen und die hohe Profitabilität sprechen ebenfalls für die Qualitätsaktie.
Nach der jüngsten Rally scheint die erwartete Wachstumsbeschleunigung aber hinreichend eingepreist. Erst wenn IBM hier liefert, dürfte die Aktie neuen Rückenwind erhalten. Für bereits investierte Anleger heißt es also Abwarten. Das Ziel wird leicht erhöht auf 167 Euro, der Stopp nachgezogen auf 118 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: IBM.