Abgeschlagen am Ende des US-Leitindex Dow Jones haben sich am Donnerstag die Aktien von IBM wiedergefunden. Nach einem enttäuschenden Quartalsbericht des Technologieriesen vom Vorabend sackten sie um mehr als sieben Prozent ab auf das niedrigste Niveau seit Mitte April. Der Börsenwertverlust betrug rund zehn Milliarden US-Dollar.
Das IT-Urgestein steigerte den Umsatz im vergangenen Quartal um 0,3 Prozent auf 17,6 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Mittel ihrer Prognosen mit etwas mehr gerechnet. Der Gewinn fiel im Jahresvergleich um ein Drittel auf 1,1 Milliarden Dollar (940 Millionen Euro). Hier schlugen die Kosten der Trennung von Kyndryl mit 500 Millionen Dollar zu Buche. Hinter Kyndryl stehen die Dienstleistungen für die Entwicklung, den Betrieb und die Modernisierung von IT-Infrastrukturen. Der Geschäftsbereich soll an die Börse gebracht werden.
Cloud-Geschäft schwächelt
Analyst Moshe Katri vom Investmenthaus Wedbush bemängelte vor allem, dass der Konzern gerade in wachstumsstarken Segmenten wie dem Cloud-Geschäft mit internetbasierter Software überraschend schwach abgeschnitten habe. Das sei "besorgniserregend". Denn die Investoren blieben deshalb skeptisch, ob IBM nach einer Trennung von Kyndryl wirklich den Umsatz wieder kräftig ankurbeln könne, so der Technologie-Analyst.
Zuversichtlicher zeigte sich Ingo Wermann von der DZ Bank: "Einige Kunden haben sich im Vorfeld der Transaktion mit Investitionen zurückgehalten", schrieb der Analyst mit Blick auf die Abspaltung von Kyndryl. Rechne man dieses Segment aus den Quartalszahlen heraus, so habe IBM den Umsatz um 2,5 Prozent gesteigert und so im Vergleich mit den Vorquartalen an Dynamik zugelegt.
IBM hat mit den jüngsten Quartalszahlen massiv enttäuscht und die Erwartungen verfehlt. Kein Wunder, dass die Marktteilnehmer das schwache Abschneiden mit einem Kursrutsch von über acht Prozent quittieren. Ein Einstieg drängt sich beim IT-Dino weiter nicht auf. Seitenlinie!
(Mit Material von dpa-AFX)
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