Im erneut schwachen Marktumfeld geraten vor allem Tech-Werte und Highflyer der vergangenen Monate unter Druck. Am Montag kann sich nun auch die Aktie von Heidelberger Druck dem Abverkauf nicht widersetzen und verliert knapp sieben Prozent. Müssen sich Anleger nach dem Mehrjahreshoch in der vergangenen Woche nun Sorgen machen?
Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass eine Konsolidierung nach den deutlichen Kursgewinnen überfällig war und auch durchaus gesund ist. Denn die langfristigen Kurstreiber sind intakt. Das Kerngeschäft mit Druckmaschinen dürfte profitieren, wenn Omikron wie vom Markt erhofft wirklich das Ende der Pandemie einläutet und die Konjunktur weiter Schwung aufnimmt. Zudem bleibt E-Mobilität ein Trendthema, die jüngsten Rekordzahlen von Tesla etwa haben den Hype an der Börse einmal mehr befeuert.
Allerdings bestehen bei einem Turnaround-Play wie Heidelberger Druck im aktuellen Marktumfeld natürlich auch Risiken. Zum einen liegen die möglichen Gewinne im E-Mobility-Geschäft noch weit in der Zukunft. Entsprechend drückt die Angst vor einem Zinsanstieg und einem höheren Diskontierungsfaktor auf die Kurse. Zum anderen ist die operative Trendwende natürlich noch nicht in Stein gemeißelt. Die Bewertung könnte deshalb einigen Anlegern zu hoch erscheinen – auch, wenn sie gerade im Vergleich zu anderen E-Mobility-Aktien noch immer günstiger ist.
Story-Picks sind im aktuellen Marktumfeld anfällig. Doch die guten Aussichten bei Heidelberger Druck überwiegen und die Bewertungslücke zur Konkurrenz sollte mittelfristig aufgeholt werden. Der SDAX-Aufsteiger bleibt deshalb einer der spannendsten Werte auf dem Kurszettel für 2022. Spekulativ ausgerichtete Anleger können den Rücksetzer zum Kauf nutzen.