Für HashiCorp hätte der Börsengang kaum besser laufen können. Erst platzierte das Software-Unternehmen seine Aktien oberhalb der angestrebten Preisspanne, dann legten die Papiere beim IPO zum Teil zweistellig zu. Mit ihren Cloud-Computing-Lösungen adressieren die Amerikaner einen absoluten Wachstumsmarkt.
In der Spitze kletterte der Kurs am Donnerstag bis auf 89,50 Dollar und damit fast zwölf Prozent über den Ausgabepreis von 80 Dollar.
Mit einem Emissionsvolumen von 1,2 Milliarden Dollar landete HashiCorp das viertgrößte US-IPO aus dem Unternehmenssoftware-Segment in diesem Jahr. Größer waren nur die Börsengänge von Qualtrics, UiPath und SentinelOne.
Zum Börsenstart brachte das erst neun Jahre alte Unternehmen 14 Milliarden Dollar auf die Waage und hat damit seine Bewertung seit der letzten außerbörslichen Finanzierungsrunde im März 2020 fast verdreifacht.
HashiCorp hat sich auf die Entwicklung von Software zur Verwaltung von Cloud-Infrastruktur spezialisiert. Im Rahmen von Partnerschaften arbeitet das Unternehmen unter anderem mit AWS von Amazon und Google Cloud von Alphabet zusammen.
Für die neun Monaten bis zum 31. Oktober weist HashiCorp einen Nettoverlust von 62 Millionen Dollar bei einem Umsatz von 224 Millionen Dollar aus. Dem steht ein Nettoverlust von 77 Millionen bei einem Umsatz von 150 Millionen Dollar im gleichen Zeitraum des Vorjahres gegenüber.
Auffällig ist die sehr gute Net-Revenue-Retention-Rate des Unternehmens von 127 Prozent. Bestandskunden zahlten also fast ein Drittel mehr für die Tools von HashiCorp als noch vor einem Jahr.
Ein Kursfeuerwerk wie es Gitlab und Freshworks bei ihren Börsengängen abgebrannt haben, gelang HashiCorp zwar nicht, das erfolgreiche IPO zeigt aber, dass sich das Umfeld für Anbieter von Unternehmenssoftware wieder etwas aufhellt. Die Aktie legt auch am Freitag weiter zu. Watchlist.