Seitens der Politik erhält Facebook unverändert Gegenwind. Zuletzt sind wieder Diskussionen um den Digital Markets Act (DMA) entbrannt. Die Facebook-Aktie marschierte dennoch auf ein neues Allzeithoch. Wie passt das zusammen?
Die EU-Kommission will mit dem im Dezember vorgestellten DMA die Marktmacht von Tech-Riesen in Europa einschränken und für mehr Wettbewerb sorgen. Eine zentrale Idee dabei ist, Unternehmen mit besonders großer Marktmacht als "Gatekeeper" auszumachen und mit strikteren Wettbewerbsvorgaben zu belegen.
Facebooks Politikchef Nick Clegg zeigte sich in dieser Woche besorgt, europäische Politiker könnten mit einigen DMA-Vorgaben zu tief ins Design digitaler Produkte eingreifen. Die Gefahr dabei sei, einzelne Funktionen in Stein zu meißeln und so den Fortschritt zu bremsen.
Innovation pur
Doch so wie es aussieht, ist Facebook nicht zu bremsen und hat am Dienstag gleich eine ganze Reihe spannender Neuerungen angekündigt. Laut einem Post von CEO Mark Zuckerberg wird das Shop-Feature in noch mehr Angebote eingebunden. So soll Unternehmen bald auch der direkte Verkauf via WhatsApp ermöglicht werden. Die Shops müssen zudem nur einmal eingerichtet werden und sind direkt auf Whatsapp, Instagram und Facebook verfügbar.
Darüber hinaus erhält Instagram eine auf Bildern basierende Produkt-Suche und Unternehmen wird ermöglicht, in ihren Shops personalisierte Werbung zu schalten. Die Neuerungen stärken damit klar die E-Commerce-Geschäfte von Facebook.
„Facebooks Fähigkeit zu hohen Kapitalrenditen, seine Monetarisierungsoptionen innerhalb der Dienste sowie seine Fähigkeit zu neuen Produktinnovationen, erlaubt es dem Unternehmen trotz kurzfristigen Gegenwinds, auf dem Erfolgspfad zu bleiben“, hieß es bereits vergangene Woche in einer Studie von Morgan Stanley.
DER AKTIONÄR kann sich den Analysten hier nur anschließen. Denn dank der ständigen Neuerungen für die 1,88 Milliarden täglichen Nutzer, einem Free Cashflow von rund 100 Milliarden Dollar im Jahr sowie freien Mitteln von 337 Milliarden Dollar gibt es operativ überhaupt nichts an Facebook auszusetzen. Beim aktuellen Allzeithoch von 343,39 Dollar dürfte es nicht bleiben – Gewinne laufen lassen.