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Der Softwareanbieter DocuSign gehörte zu Beginn der Pandemie zu den am meisten gefragten Aktien und kletterte von einem Hoch zum nächsten. Diese Zeit ist längst vorbei, der Titel befindet sich im intakten Abwärtstrend und hat innerhalb von neun Monaten über 80 Prozent seines Börsenwerts eingebüßt. Nun zieht CEO Dan Springer die Konsequenzen und tritt zurück.
Dies teilte der Konzern gestern Abend mit. Bis der Nachfolger gefunden wurde, soll Verwaltungsratschef Maggie Wilderotter die Position des Vorstandsvorsitzenden kommissarisch ausüben.
Die Gründe des Rücktritts wurden noch nicht veröffentlicht, allerdings ist es sehr wahrscheinlich, dass Springer nicht freiwillig, sondern auf Druck der Großaktionäre gehen muss. Diese stören sich nicht nur an der miesen Performance der Aktie, sondern auch an den mauen operativen Ergebnissen.
Erst vor wenigen Wochen sorgte das Unternehmen für einen weiteren Kursschock. Aufgrund der sinkenden Profitabilität stürzte die Aktie nach dem Quartalsbericht am 9. Juni um über 20 Prozent ab. Um das Wachstum wieder anzukurbeln, optimiert der Softwarespezialist seine Vertriebsstrategie, was die Margen weiter belastet.
DER AKTIONÄR könnte es sich auch vorstellen, dass DocuSign derzeit seinen Verkauf vorbereitet und zuvor das Top-Management erneuern möchte. Ein möglicher Käufer könnte Microsoft sein, das Anfang Juni seine Parterschaft mit dem SaaS-Anbieter weiter vertieft hat und eine stärkere Integration der DocuSign-Software in Microsoft-Produkten plant (DER AKTIONÄR berichtete).
DocuSign bleibt mit einem Marktanteil von rund 45 Prozent der klare Marktführer bei digitalen Signaturen und dürfte auch in den kommenden Jahren überproportional wachsen. Daher spekuliert der AKTIONÄR nun auf eine Übernahme des Softwarekonzerns und empfiehlt risikobereiten Anlegern, die Papiere unter einem Kurs von 48,50 Euro einzusammeln.
