Die USA hat ein Problem: Allein 2019 gab es in der USA laut der NGO „Gun Violance Archive“ 255 Massenerschießungen mit tausenden Opfern. Als Massenerschießung wird dabei ein Vorfall gewertet, bei dem mindestens vier Menschen erschossen wurden, der Schütze selbst wird nicht dazugezählt.
Auch am vergangenen Wochenende kam es zu zwei tragischen Amokläufen in Dayton, Ohio, und El Paso, Texas. Am Montag hat der US-Präsident den Familien, Freunden und Bekannten der Opfer sein Mitleid ausgesprochen und seine Unterstützung zugesichert.
Die falsche Lösung Trumps
Anstatt jedoch die Gründe für den tragischen Vorfall in den laxen Waffengesetzen zu suchen, spielt sich das gewohnt bizarre Spiel ab. Schuld ist beispielsweise das Internet, insbesondere Social Media, das die Menschen radikalisiert. Es sollen Tools entwickelt werden, um Amokschützen schon früh in sozialen Medien zu erkennen.
Gleichzeitig müssten die USA endlich damit aufhören, Gewalt zu verherrlichen. Wer jetzt jedoch daran denkt, es gehe dabei um den freien Verkauf der tödlichsten Waffe, die die Menschheit jemals erfunden hat, irrt sich. „Videospiele fördern eine Kultur, in der Gewalt verherrlicht wird. Wir müssen dies stoppen oder deutlich reduzieren – ab sofort“, sagte Trump in seiner Ansprache.
Wissenschaftlich ist nicht belegt, dass Videospiele das Gewaltpotenzial der Spieler fördern. Ebenfalls offen bleibt, was Trump mit seinem Aktionsaufruf beabsichtigt. Doch Anlegern ist die eigenwillige Politik des US-Präsidenten bekannt. Die Sorgen vor zusätzlichen Regulierungen gegen Videospiele sorgen dafür, dass Gaming-Aktien am Montag noch stärker unter die Räder kamen. Activision Blizzard und Take-Two fielen um sechs Prozent, Electronic Arts musste fünf Prozent abgeben.
DER AKTIONÄR empfiehlt, sich von den Bemerkungen Trumps nicht verunsichern zu lassen. Die Quartalszahlen von EA und von Take-Two zeigen, dass die Gaming-Konzerne fundamental weiterhin hervorragend aufgestellt sind. Langfristig orientierte Anleger bleiben hier dabei. Wer sich eher kurzfristig im Gaming-Segment engagieren will, wird bestimmt im am Mittwochabend erscheinenden AKTIONÄR fündig.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Take-Two.