Von wegen innovationsscheu – Bei der Deutschen Telekom wird in die Zukunft investiert. Sowohl den Ausbau von Glasfasernetzen als auch den neuen Mobilfunkstandard 5G hat der DAX-Konzern im Blick. Zuletzt hat der Telekommunikationskonzern angekündigt, gemeinsam mit Ericsson Campus-Netze auf Basis von 5G anzubieten.
Für Fertigungsstätten, Logistikzentren, Flug- oder See-Häfen sollen lokale Netze aufgebaut werden, die Daten in Echtzeit verarbeiten können. Die privaten Netze sollen dabei speziell auf den jeweiligen Betrieb angepasst werden und neben 5G auch LTE oder WLAN umfassen.
Audi testet aktuell mögliche Industrieanwendungen mit Ericsson bereits in seinem Production Lab. Denn in Zukunft sollen Produktionsroboter und Mitarbeiter Hand in Hand arbeiten – damit dies reibungslos funktioniert, braucht es eine möglichst geringe Latenz (Verzögerung beim Versenden der Daten) – diese bietet 5G. Auch andere große Industriekonzerne wie BASF, Daimler oder Siemens wollen sich um eigene lokale 5G-Netze bemühen.
Es ist ein attraktiver Markt für die Deutsche Telekom und Ericsson. Laut den Marktforschern von Gartner soll der Umsatz mit 5G-Infrastruktur 2020 rund 4,2 Milliarden Dollar betragen. Ein Wachstum von 89 Prozent gegenüber 2019.
Es bleibt bei der Telekom weiter spannend, wie schnell der Ausbau des neuen Mobilfunkstandards 5G gelingt. Es wird die nächste Herausforderung für den DAX-Konzern. Zusätzliche Chancen liegen bei den Campus-Netzen. Die Aktie pendelt derzeit weiter knapp unter der 15-Euro-Marke. Konservative Anleger bleiben an Bord.
Ericsson sieht DER AKTIONÄR dagegen als klaren Profiteur des 5G-Ausbaus. Denn egal, ob die Produkte der Schweden in Makro- oder Mikrozellen verbaut werden: Der Ausbau der neuen Mobilfunktechnologie sollte für steigende Umsätze sorgen.