Berichte über die engen Geschäftsbeziehungen zwischen der Deutschen Telekom und Huawei haben für Aufsehen gesorgt. Das Vorgehen des DAX-Konzern ruft nun scharfe Kritik von Seiten der Politik vor. Für die Bonner könnte es aber zum Problem werden, wenn die Kontakte zu Huawei gelöst werden müssen.
„Sollte es tatsächlich ein hohes Maß an Abhängigkeit der Telekom von Huawei beim Ausbau des 5G-Netzes geben, wäre dies sehr problematisch“, sagte Unions-Fraktionsvize Thomas Frei laut Handelsblatt. Die Union habe klargestellt, „dass die digitale Souveränität Deutschlands unter keinen Umständen gefährdet sein darf“. CDU und CSU würden die Debatte um Huawei deshalb genau verfolgen.
Auch von der SPD kam Kritik. „Die Telekom muss Klarheit schaffen, sie schuldet uns Parlamentariern eine Erklärung“, sagte beispielsweise Digitalpolitiker Falko Mohrs laut Handelsblatt.
Staat als Großaktionär
Die Kritik an den engen Beziehungen der Telekom zu Huawei kommt nicht überraschend. Allerdings hält der Bund nach wie vor 32 Prozent der Anteile am DAX-Konzern. Es wäre also durchaus möglich gewesen, die Abhängigkeit von China bereits früher auch intern zu monieren und unter Umständen auch zu verhindern.
Sollte die Telekom auf Huawei verzichten müssen, wird das kostspielig. Vor allem der 5G-Ausbau wird ohne den chinesischen Zulieferer kompliziert. Noch scheinen die Sorgen am Markt aber begrenzt. Die Aktie notiert weiter über der 15-Euro-Marke. Anleger können an Bord bleiben.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Deutsche Telekom.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR Depot" von DER AKTIONÄR.