Bei der Deutschen Telekom dreht sich in dieser Woche alles um die geplante Fusion der Tochter T-Mobile US mit dem Wettbewerber Sprint. Laut Insidern könnte bereits am Mittwoch ein Deal mit Dish Network bekannt gegeben werden. Dieser soll ausreichen, um die Zustimmung des US-Justizministeriums zu bekommen.
Laut CNBC hat die Deutsche Telekom beschlossen, dass der 26 Milliarden Dollar schwere Merger zwischen T-Mobile US und Sprint trotz hoher Zugeständnisse durchgedrückt werden soll. Dabei befindet sich der Konzern durchaus in einer Zwickmühle. Denn der Dish-Deal birgt auch Gefahren.
Vor- und Nachteile
Zum einen darf Dish sechs bis sieben Jahre die Netze von T-Mobile US nutzen. Zum anderen hat die Telekom wohl keinen Erfolg, Dish den Verkauf von eigenen Anteilen an einen möglichen starken Partner wie Amazon, Alphabet oder Comcast zu untersagen. Mit finanzieller Unterstützung könnte Dish ein deutlich stärkerer Rivale werden als es Sprint derzeit ist – zumal sich der Neueinsteiger beim Netzaufbau sofort auf 5G konzentrieren kann und wohl eine aggressive Preisstrategie fahren dürfte.
Allerdings ist es für die Telekom auch schwer möglich, den Sprint-Deal doch noch platzen zu lassen. T-Mobile US braucht eine stärkere Netzabdeckung und eine größere Kundenbasis, um die Platzhirsche AT&T und Verizon zu attackieren. Zudem muss Dish als Preis für das Einmieten in die Netze voraussichtlich die Hälfte der Erlöse durch Neukunden an T-Mobile abgeben. Das ist einerseits lukrativ für die Telekom-Tochter, andererseits rechnet der DAX-Konzern, dass der Neuling Dish so Probleme bekommen wird, mit aggressiver Preisstrategie gewinnbringend zu arbeiten.
Für die Deutsche Telekom ist die Situation nicht einfach. Selbst wenn das Justizministerium zustimmt, steht die Klage von mehreren US-Bundesstaaten weiter aus. Die Hängepartie um T-Mobile US geht somit weiter. Aktuell fehlen der Telekom-Aktie die Impulse – der DAX-Titel bleibt eine Halteposition.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Deutsche Telekom.