Der Umgang der deutschen Mobilfunkkonzerne mit dem chinesischen Netzwerkausrüster Huawei ist nach wie vor umstritten. Der Betriebsrat der Deutschen Telekom hat sich nun für eine harte Gangart ausgesprochen. Kurzfristig könnte das den Konzern zwar etwas Geld kosten, doch auf lange Sicht viel Ärger ersparen.
„Wir müssen mittelfristig – also in circa zwei bis drei Jahren – auf Huawei im Mobilfunknetz verzichten, um die Gefahr chinesischer Datenspionage in der deutschen Industrie und Politik zu minimieren", sagte Betriebsratschef Josef Bednarski der Deutschen Presse-Agentur. Der Einfluss Pekings auf den Konzern sei groß, so dass jederzeit Daten an Chinas Regierung weitergeleitet werden könnten, so der Arbeitnehmervertreter.
Bednarski sprach sich allerdings gegen einen unmittelbaren Huawei-Bann aus. „Das würde den Aufbau des 5G-Mobilfunkstandards in Deutschland hemmen und wir kämen bei dieser wichtigen Technologie ins Hintertreffen“, warnte er. Ohne Huawei wäre ein massiver und schneller Ausbau in Deutschland gar nicht möglich. Die europäischen Wettbewerber wie Ericsson oder Nokia müssten nun durch die Politik in der EU gestärkt werden.
Zuletzt hatte bereits die Wirtschaftswoche berichtet, dass die Telekom im Kernnetz auf Huawei-Komponenten verzichten will. Ein Konzernsprecher erklärte aber, weiter auf eine „Multi Vendor Strategie“ setzen zu wollen. Es bleibt offen, wie es hier weitergeht. Aktuell fehlen beim DAX-Konzern allerdings etwas die Impulse. Die T-Aktie verharrt aktuell knapp oberhalb der 15-Euro-Marke. Konservative Anleger bleiben dabei.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Deutsche Telekom.