AT&S hat am Donnerstag glänzende Neun-Monats-Zahlen vorgelegt. Sowohl Umsätze als auch Ergebnis konnte der Österreichische Leiterplatten-Hersteller (IC-Substrate) kräftig steigern. Ein neues Werk im Reich der Mitte und eine gute Nachfrage haben dabei geholfen. Und: Die Österreicher heben ihre Prognosen für das Gesamtjahr an.
Bei AT&S kletterten die Erlöse im Berichtszeitraum um 30 Prozent auf 1,15 Milliarden Euro. Der operative Gewinn wuchs dabei ebenfalls um 30 Prozent auf 244 Millionen Euro. Das Konzernergebnis wurde überproportional um 68 Prozent auf 62 Millionen Euro verbessert.
Mit den starken Zahlen im Rücken werden die Österreicher noch optimistischer beim Ausblick. Beim Umsatz geht das Unternehmen nun für das Geschäftsjahr 2021/2022 von einem Wachstum von 28 bis 30 Prozent – auf etwa 1,5 Milliarden Euro (im Vorjahr: 1,2 Milliarden Euro) aus. Bisher lagen die Prognosen in einer Bandbreite zwischen 21 bis 23 Prozent. Die bereinigte EBITDA-Marge soll weiterhin zwischen 21 bis 23 Prozent betragen.
Und: Der Technologiekonzern hat frühere Aussagen bestätigt, wonach für das Geschäftsjahr 2025/26 ein Umsatz von rund 3,5 Milliarden Euro an – das entspricht einem jährlichen Wachstum von rund 27 Prozent – und eine operative EBITDA-Marge von 27 bis 32 Prozent angepeilt wird. Es wäre nicht verwunderlich, wenn auch diese Prognose noch erhöht würde.
Hintergrund: Das Geschäft mit IC-Substraten läuft richtig gut. Diese speziellen Hightech-Elemente dienen in PCs als Bindeglied zwischen den Prozessoren und dem Rest des Systems. Und weltweit explodiert gerade die Nachfrage nach Rechenleistung.
Vor dem Hintergrund ist das neue Werk in China der größte Wachstumstreiber gewesen. Und die Expansion geht weiter. Das Unternehmen plant für neue Kapazitäten und Technologien im laufenden Geschäftsjahr ein Investitionsvolumen von bis zu 700 Millionen Euro.
Die AT&S-Aktie gewinnt am Donnerstag mehr als acht Prozent auf 46,95 Euro und ist damit Tagesgewinner im ATX.
AT&S gehörte bereits im vergangenen Jahr zu den Top-Performern in Österreich und dürfte aufgrund der Zahlen beziehungsweise Wachstumsperspektiven auch in diesem Jahr zu den Börsenstars zählen. Vor dem Hintergrund ist auch ein (deutlich) höheres 2022er-KGV als 21 (Peer: 16) gerechtfertigt. Kurzum: Dabeibleiben und Gewinne laufen lassen, da auch das Chartbild top aussieht.