Die Aktien der Gaming-Konzerne Activision Blizzard, Electronic Arts oder Take-Two gehören am Dienstag klar zu den Verlierern am US-Markt. Der Grund für die Kursverluste war unter anderem ein Zeitungsbericht aus China – doch auch Take-Two trägt zur Schwäche bei.
Die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua, welche unter dem Einfluss der Kommunistischen Partei Chinas steht, hat einen Artikel veröffentlicht, in dem zur Regulierung des chinesischen Online-Gaming-Sektors aufgerufen wird. Unter anderem wurden Spiele als „geistiges Opium“ und „elektronische Drogen“ bezeichnet.
Mittlerweile ist der im Economic Information Daily erschienene Artikel zwar gelöscht – doch der Schaden bleibt. Chinesische Gaming-Aktien wie Tencent, NetEase oder Huya verloren teils zweistellig.
China auch wichtig für Activision Blizzard & Co
Eine möglicherweise schärfere Regulierung des chinesischen Gaming-Sektors könnte jedoch auch Auswirkungen auf westliche Spiele-Entwickler haben. Insbesondere im wachsenden Mobile-Bereich versuchen die Konzerne aktuell auf dem chinesischen Markt Fuß zu fassen. Kein Wunder, denn in China werden rund 25 Prozent aller Smartphone-Game-Umsätze erzielt und im abgelaufenen Jahr ist der Markt dort um 31 Prozent gewachsen.
So verliert beispielsweise Activision Blizzard vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen heute Abend knapp vier Prozent. Der US-Konzern vertreibt in China gemeinsam mit Tencent „Call of Duty Mobile“ und hat das Mobile-Game „Diablo Immortal“ in Zusammenarbeit mit NetEase entwickelt.
Schwache Prognose von Take-Two
Ebenfalls zur Schwäche der Gaming-Aktien trägt der Quartalsbericht von Take-Two bei. Während der GTA-Entwickler die Erwartungen der Analysten im ersten Geschäftsquartal (bis Ende Juni) zwar noch übertreffen konnte, zeigten sich Anleger schwer enttäuscht von der unangetasteten Prognose.
Aktuell bleiben die großen US-Gaming-Aktien eine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Denn die langfristigen Aussichten bei Activision Blizzard, Electronic Arts und Take-Two bleiben gut. Neueinsteiger sollten jedoch im aktuellen Umfeld vom Gaming-Sektor Abstand nehmen.