Das hatten sich alle Beteiligten anders vorgestellt. Der SPAC-Deal von BuzzFeed ging auf ganzer Linie daneben. Die Aktie rauschte am ersten Handelstag kräftig ab. Außerdem brachte die Fusion mit der Mantelgesellschaft dem US-Medienunternehmen nur einen Bruchteil des ursprünglich geplanten Kapitals ein.
Mit einem Abschlag von elf Prozent ging die Aktie von BuzzFeed am Montag bei 8,56 Dollar aus dem Handel. Zwischenzeitlich stand sogar ein Minus von 17 Prozent zu Buche. Und das, obwohl die Papiere mit einem Plus von 14 Prozent eröffneten.
Die hohe Volatilität liegt unter anderem an der geringen Zahl der handelbaren Aktien. Denn während die Altaktionäre von BuzzFeed einer Lockup-Periode unterliegen, nutzte die überwältigende Mehrheit der SPAC-Aktionäre die Möglichkeit, ihre Papiere zurückzugeben.
Nur 16 Millionen der 288 Millionen Dollar, die die Mantelgesellschaft 890 Fifth Avenue Partners eingesammelt hatte, gingen nach der Fusion an das US-Medienunternehmen. Weitere 150 Millionen Dollar sicherte sich BuzzFeed durch eine Wandelanleihe. Ein PIPE-Investment, wie bei den meisten SPAC-Deals üblich, gab es nicht.
BuzzFeed ist mit seinen Klick-Strecken insbesondere bei Jugendlichen beliebt und hatte zuletzt einige Akquisitionen getätigt. So kauften die Amerikaner vergangenes Jahr die Nachrichtenseite HuffPost. Im Juni 2021 folgte die Übernahme des Jugendunterhaltungsunternehmens Complex Networks.
In den ersten neun Monaten 2021 setzte BuzzFeed 336 Millionen Dollar um und damit 28 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2020. Das Wachstum war insbesondere getragen durch die Zuwächse in den Bereichen E-Commerce (+61 Prozent) und Werbeeinnahmen (+41). Die Umsätze mit Inhalten stiegen dagegen lediglich um drei Prozent.
Das missratende Börsendebüt von BuzzFeed ist ein weiterer Beleg für das aktuell deutlich abgekühlte Umfeld für SPAC-Deals und die Zurückhaltung bei Wachstumstiteln. Auch DER AKTIONÄR bleibt bei BuzzFeed an der Seitenlinie.