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16.01.2024
China-Aktien haben es weiterhin alles andere als leicht – vor allem die mit Tech-Bezug. Dieser Tage erwischte es mit Baidu speziell Chinas Antwort auf Alphabet. Prozentual zweistellig rauschte der Kurs abwärts. Grund für die Verkaufswelle waren allerdings keine Zahlen aus dem Unternehmen, sondern ein angeblicher Geschäftspartner.
Die „South China Morning Post“ hatte berichtet, dass Baidu Verbindungen zu militärischer KI-Forschung hat. Es geht demnach um eine Universität mit Verbindung zur chinesischen Armee, die ihr KI-System mit Baidus Ernie getestet haben soll. Ernie ist Baidus Antwort auf ChatGPT.
Der Kurs brach daraufhin ein. Das dürfte vor allem an der Sorge der Anleger gelegen haben, dass Baidu von US-Seite als Unternehmen mit direkten Verbindungen zum chinesischen Militär eingestuft werden könnte. Solche Unternehmen können in den USA schnell auf schwarzen Listen landen, sanktioniert werden und somit unter anderem für institutionelle Investments von westlicher Seite unattraktiv werden.
Baidu hat allerdings zu Wochenbeginn jegliche Verbindungen und Partnerschaften mit dem fraglichen Institut dementiert. Der Kurs der Baidu-Aktie hat sich zuletzt wieder etwas stabilisiert – allerdings auf niedrigem Niveau. Das wiederum liegt wohl daran, dass China-Tech dieser Tage einmal mehr eher unter Druck steht. Es fehlt schlicht das Kaufinteresse angesichts der Gesamtgemengelage.
Citi hat den jüngsten Abverkauf allerdings als Überreaktion im fragilen Marktumfeld betitelt. Denkbar sei, dass die Wissenschaftler schlicht die öffentlich verfügbare Version von Ernie genutzt hätten. Die Bank belässt es bei ihrer Kaufempfehlung für Baidu, verbunden mit einem Kursziel von 178,00 Dollar. Abwärtsrisiken seien vor allem mögliche weitere Regulierungsmaßnahmen sowie ein Suchmaschinengeschäft, das sich langsamer als erwartet erholen könnte.
Es bleibt kompliziert. Die Aktie ist allerdings eine laufende AKTIONÄR-Empfehlung und zuletzt nicht unter den Stopp gefallen. Die Armee-Geschichte brauchen risikobewusste Anleger in der Tat nicht überbewerten.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Baidu.
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